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Tonfunk Ermsleben Tonfunk Ermsleben: «Teepott» weicht Neubau

Von Petra Korn 22.08.2003, 19:48

Falkenstein/Harz/MZ. - Die Tonfunk GmbH Ermsleben errichtet auf ihrem Gelände eine neue zweigeschossige Produktionshalle mit einer Gesamtfläche von rund 2600 Quadratmetern. Das Investitionsvolumen beträgt 5,5 Millionen Euro. 1,8 Millionen Euro sind Baukosten, für 3,7 Millionen Euro werden neue Produktionsstrecken installiert. Mit dieser Investition verbunden sind 30 neue Arbeitsplätze.

Derzeit zählt das Unternehmen 180 Beschäftigte, 72 Prozent davon sind Frauen. Produziert werden in der Ermslebener Firma elektronische Baugruppen verschiedenster Art für die Medizintechnik und für die Fahrzeugtechnik - für Fahrzeuge zu Land, im Wasser und in der Luft.

Notwendig wird der Neubau der Produktionshalle aus zwei Gründen, sagt Geschäftsführer Siegfried Haun. "Zum einen haben wir ein wesentlich höheres Auftragsvolumen bekommen. Es ist um mehr als 15 Prozent gestiegen. Und zum anderen ist da die technische Substanz. Wir wollen die Produktionshalle so ausstatten, dass sie dem neuesten Stand der Prozessführung entspricht."

Bis vor knapp zwei Jahren hatte sich Tonfunk nie an großen Ausschreibungswettbewerben beteiligt, blickt Siegfried Haun zurück. In seiner Marketingstrategie hatte das Unternehmen mehr auf sein hohes Qualitätsniveau gesetzt, das in verschiedenen Branchen anerkannt ist. So ist Tonfunk zum Beispiel das einzige Unternehmen in den neuen Bundesländern, das von Bosch die Lieferantenauszeichung zuerkannt bekam. Mit dieser wählt Bosch alle zwei Jahre unter seinen weltweit mehr als 2000 Zulieferern die 60 besten in Qualität und Flexibilität aus. Tonfunk war nun schon zum dritten Mal dabei.

Doch der 11. September 2001 blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Ermslebener, "weil viele unserer Erzeugnisse, wie zum Beispiel ABS-Systeme für Lkw, in die USA gehen", so der Geschäftsführer. Neue Aufträge blieben plötzlich aus. "Da haben wir angefangen, uns strategisch auf den Markt zu bewegen." Und das mit Erfolg: Tonfunk beteiligte sich an Ausschreibungswettbewerben und ist heute Vorzugslieferant für zwei große Firmenkonsortien auf dem Gebiet der Fahrzeug-, Medizin- und Steuerungstechnik.

Vor diesem Hintergrund fiel Anfang Juli auch die Entscheidung für den Neubau der Produktionshalle, für die der einst als Sozialgebäude errichtete "Teepott" und eine alte, kleine Produktionshalle weichen müssen. "Wir haben ein Projekt erstellt, Partner gesucht, drastische Unterstützung von der Dresdner Bank erhalten und mit dem Landkreis gesprochen", listet Siegfried Haun auf.

Der Zeitrahmen für das Bauvorhaben ist eng gesteckt: Am 18. August rollten die Bagger an den "Teepott", am 1. September soll der Neubau beginnen. "Am 1. Januar wollen wir schon in der unteren Ebene der neuen Halle produzieren", steckt der Geschäftsführer das Ziel ab. Bis Ende Januar soll dann auch die Produktion im Obergeschoss begonnen haben. Für das Bauvorhaben hat Tonfunk mit der Firma Feickert ein ortsansässiges Unternehmen gebunden.