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Tag des offenen Denkmals Tag des offenen Denkmals: Warum die Burg den Denkmaltag in jedem Jahr eröffnet

Von Marion Lange 11.09.2016, 15:23
Auf der Burg Freckleben gab es zum Tag des offenen Denkmals viel zu entdecken und zu kosten. So konnten Besucher den Ausblick aus ganz verschiedenen Blickwinkeln genießen. Genießen ließen sich auch Kuchen oder das Brot, das im eigenen Steinofen gebacken wird.
Auf der Burg Freckleben gab es zum Tag des offenen Denkmals viel zu entdecken und zu kosten. So konnten Besucher den Ausblick aus ganz verschiedenen Blickwinkeln genießen. Genießen ließen sich auch Kuchen oder das Brot, das im eigenen Steinofen gebacken wird. Frank Gehrmann

Freckleben - „Freckleben ist das gefühlte Zentrum der Stadt Aschersleben.“ Zumindest am Sonntag, zum Tag des offenen Denkmals, trafen die Worte von OB Andreas Michelmann zu. Denn viele Besucher pilgerten zur einzigen Burganlage der Stadt.

Seit neun Jahren ist es Tradition, dass der Oberbürgermeister die Veranstaltung dort offiziell eröffnet. Insgesamt aber hatten die Stadt und ihre Ortsteile 29 Veranstaltungen zu bieten. „Das haben wir vielen Menschen zu verdanken, die sich ehrenamtlich engagieren und die Denkmäler öffnen“, so Michelmann. Das war in diesem Jahr nicht einfach. Denn der Tag des offenen Denkmals konkurrierte mit dem Sachsen-Anhalt-Tag in Sangerhausen. Das sei vermutlich auch der Grund für die unterschiedlichen Öffnungszeiten der drei zur Besichtigung einladenden Türme.

In Freckleben auf der Burg konnten sich die Gäste alle Attraktionen anschauen, die die Anlage zu bieten hat: Heimatstube, Kaffeekannensammlung, Weinkeller, Scheune und Burgfried. Hier gibt es zudem eine neue Ausstellung von Malern des Bernburger Kunstkreises. 32 Arbeiten zeigen sie dort. „Das machen wir schon seit drei Jahren so. Die Arbeiten sind das Ergebnis des Sommers. Denn zwei Tage arbeiten wir meist auf der Burg“, erklärt Künstler Udo Isensee. Die Ausstellung zeigt eine Vielfalt an Motiven und Techniken. „Von mir gibt es dieses Mal etwas Abstraktes zu sehen. Denn die Bilder mit Drohndorfer Ansichten, die ich eigentlich zeigen wollte, sind spurlos verschwunden“, bedauert er. Diese seien in einem Sommerpleinair an der schönen Drohndorfer Kirche entstanden. Die Besucher, die den Burgfried erklimmen, freuen sich darüber, dass sie nicht nur die Aussicht, sondern auch noch Kunst hier genießen können. Bis Ende Oktober sind die Arbeiten zu sehen. „Das ist eine tolle Idee. Auch die Burganlage ist sehr schön“, sagt Dorothea Nawrocki. Auch Udo Hackbarth begeistert sich für den Turm, muss aber bedauern, dass trotz des schönen Wetters der Brocken nicht zu entdecken ist.

51 Torten und Kuchen, 70 Brote und 400 Brötchen sowie etwa 800 Tassen Kaffee haben die Mitarbeiter für den Denkmaltag vorbereitet. Nicht zu wenig, denn die vielen Besucher genießen die gemütliche Atmosphäre auf der Burg und hören auf dem Hof den Sängern des Männergesangsvereins und den Ascherslebener Stadtpfeifern zu. „Ein tolles Programm. Für Frecklebener ist es Pflicht, an diesem Tag auf die Burg zu kommen. Die anderen Denkmäler schauen wir uns an anderen Tagen des Jahres an“, meint Rüdiger Grimm. Margitta Wieland, die mit ihrer Freundin am gleichen Tisch sitzt, kann dem nur zustimmen. „Eine schöne Veranstaltung“, meint sie.

Ein fröhliches „Hallo“ gab es nicht nur beim Erklimmen des Burgfriedes in Freckleben, wenn sich Besucher auf den engen Treppenstufen begegneten, sondern auch in den Türmen der Stadt Aschersleben. Rabenturm, Schmaler Heinrich und der Stumpfe Turm hatte ihre Pforten geöffnet.

Bernd Ducke leistete sechs Stunden lang auf dem Stumpfen Turm seinen ehrenamtlichen Dienst. Von hier aus dürfen die Gäste den Anblick der Stephanikirche genießen, in der es am Nachmittag noch ein Orgelkonzert gab. „Den ganzen Tag lang sind Besucher gekommen. Nicht in Scharen, aber langweilig war es nie“, verrät der Ehrenamtliche, bevor er die nächsten Turmbesteiger freundlich in Empfang nimmt. Nicht die Höhe oder das Alter des Turmes wollten diese zunächst wissen, sondern welche Türme es noch zu erklimmen gibt. Die Antwort gab es aus luftiger Höhe - per Fingerzeig. (mz)

Die Ascherslebener Turmbläser stimmen auf den Tag des offenen Denkmals auf der Burg Freckleben ein.
Die Ascherslebener Turmbläser stimmen auf den Tag des offenen Denkmals auf der Burg Freckleben ein.
Frank Gehrmann
Tag des offenen Denkmals
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Frank Gehrmann