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Streit um Spende für Tierparkförderverein Streit um Spende für Tierparkförderverein: Puhdys: «Wir geben 1.000 Euro»

Von Dennis Lotzmann 14.10.2003, 18:14

Aschersleben/MZ. - Ursprünglich hatte Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt im Mai angekündigt, die Tageseinnahmen zu verdoppeln. Unterm Strich waren das nach der Kassenabrechnung 2306 Euro. Allerdings hatten die Ascherslebener die Rechnung ohne die Rocker gemacht, denn Managerin Nowakowski teilte dem verdutzten Tierparkleiter Dietmar Reisky mit, dass die Spende nicht fließen werde. Begründung: Im Vorfeld des Besuchs sei lediglich eine Ehrenpatenschaft ohne finanzielle Zuwendungen verabredet gewesen. Scharfschwerdt selbst habe diese Zusage aufgrund einer Nötigung gemacht (die MZ berichtete).

Tatsächlich war am Rande der Patenschafterneuerung - die Puhdys hatten Tiger Puhdy Jahre zuvor in Leipzig getauft - eine Frage gestellt worden: Man sei ja nun gespannt, was die Paten dabei hätten, hieß es sinngemäß. Wer genau diese Frage stellte, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Doch war das ein Grund für Klaus Scharfschwerdt kurzerhand das Verdoppeln der Tageseinnahmen zu versprechen?

Tierparkchef Reisky, selbst Mitglied im Förderverein, zeigte sich am Dienstag erfreut darüber, dass die Verstimmungen rund um die Spende nun beigelegt scheinen. "Das hört sich nicht schlecht an." Die 1000 Euro kommen Tierpark und Förderverein mehr als gelegen. Schließlich präsentiert sich das neue Tigergehege noch immer als Großbaustelle. Obwohl Reisky die Anlage in diesem Jahr eröffnen wollte, verzögert sich die feierliche Einweihung nun vermutlich bis zum Frühjahr.

Doch die Zeit drängt, denn längst platzt das alte Gehege mit seinen gerade mal 100 Quadratmetern Gesamtfläche aus allen Nähten. "Die beiden jungen Tiger zusammen mit den beiden Eltern - das schafft immer öfter Konflikte", weiß Reisky. Deshalb sollen Puhdy, Tanja sowie die beiden im März geborenen Jungtiger Cera und Schall noch in diesem Jahr ins Nebengehege des Neubaus umziehen. Wann genau? Reisky zuckt mit den Schultern. "Eigentlich hatten wir den 8. November im Blick und wollten das vor den Augen der Besuchern machen, aber dieser Termin ist nicht mehr zu halten."

Schon in diesem Nebengehege verbessern sich die Lebensbedingungen für die Tiger erheblich. Denn aus der mit knapp 100 Quadratmetern bislang mehr als engen "Stube" werden allein 150 Quadratmeter im Außenbereich plus Innenboxen. Das sei noch immer nicht das Nonplusultra, aber wenigstens ein Fortschritt. Und der soll im Frühjahr mit der Einweihung des 2000 Quadratmeter großen neuen Geheges gekrönt werden.

Und - vielleicht sind dann auch wieder die Puhdys mit vor Ort. Reisky würde sich freuen. Auch Managerin Nowakowski will den Stab nicht brechen: "Die Tür wollen wir nicht zuschlagen." Und - vielleicht schauen die Puhdys in diesem Jahr sogar noch mal im Tierpark vorbei. Denn womöglich gibt es Ende des Jahres noch ein kleines Konzert in Aschersleben.