Ameos löst ambulante Pflege auf Streik wegen fehlendem Tarifvertrag am Ameos-Klinikum Aschersleben: Salzlandkreis-Landrat Bauer bietet sich als Vermittler an

Aschersleben - Ja, es stimmt, Ameos löst den mobilen Pflegedienst an seiner Ascherslebener Klinik noch in dieser Woche auf, sagt der Ameos-Regionalgeschäftsführer Ost, Lars Timm. Danach würden die rund 50 Patienten von bisherigen Mitbewerbern versorgt.
Von den sieben Mitarbeiterinnen des ambulanten Pflegedienstes hätten bereits einige gekündigt, „die anderen erhalten eine betriebsbedingte Kündigung“, so Timm.
Geschäftsführer Timm sieht Zusammenhang zwischen Streik und Pflegedienstauflösung
Er räumt außerdem einen Zusammenhang der Pflegedienstauflösung mit dem gegenwärtigen Arbeitskampf bei Ameos ein. In diesem fordern die Ameos-Mitarbeiter Verhandlungen über den Abschluss eines Tarifvertrages. Die schließt Ameos bis jetzt kategorisch aus.
Man könne diese Forderung nachvollziehen, so Salzlandkreissprecher Marko Jeschor nach dem zweitägigen Warnstreik an der Klinik Aschersleben-Staßfurt. Und weiter: „Die Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals ist eminent wichtig für die medizinische Versorgung im Salzlandkreis. Diese Leistung sollte sich in der Entlohnung widerspiegeln.“
Die Ankündigung aus der Ameos-Chefetage, dass es demnächst einen massiven Personalabbau und die Schließung einzelner Abteilungen geben könnte - die von den Streikenden nicht zuletzt als Drohung empfunden wird - sei kein probates Mittel in der Auseinandersetzung um einen Tarifabschluss, sagt Landrat Markus Bauer.
Landrat Markus Bauer kündigt Gespräche mit dem Vorstand von Ameos an
Er erklärt dazu, dass er in diesem Zusammenhang auch an den Vorstand von Ameos herantreten wolle. „Schließlich geht es uns darum, gemeinsam mit allen Partnern die medizinische Versorgung im Salzlandkreis positiv zu entwickeln“.
Auf die Frage nach einer eventuellen Mitwirkung des Landkreises an der gegenwärtigen Auseinandersetzung - etwa bei Gesprächen oder einer Schlichtung - erklärte Bauer, dass Tarifauseinandersetzungen grundsätzlich Sache der Tarifparteien seien.
Insofern stehe es dem Salzlandkreis nicht zu, an diesem Prozess aktiv mitzuwirken. Sofern es von den Streitparteien allerdings als notwendig erachtet und gewünscht ist, würde er als Mediator für entsprechende Gespräche zur Verfügung stehen. (mz)