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Street-Food-Festival Street-Food-Festival im Bestehornpark Aschersleben lockt mit außergewöhnlichen Kreationen: Mehlwürmer Heuschrecken und Drachenatem

Von Michelle Korn 30.09.2019, 11:36
Sandra Mahler kredenzt Vivien einen Shake, der es wahrlich in sich hat. Bei den Kunden kommt die Kalorienbombe prima an.
Sandra Mahler kredenzt Vivien einen Shake, der es wahrlich in sich hat. Bei den Kunden kommt die Kalorienbombe prima an. Thomas Tobis

aschersleben - Street-Food - was ist das eigentlich? Genau übersetzt bedeutet es so viel wie „Straßenimbiss“, also Essen und Trinken, das an Ständen verkauft wird und das man auf der Straße zu sich nimmt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Pommes, Currywurst und Bier.

Beim Street-Food-Festival geht es vor allem darum, bei der Zubereitung der Speisen zusehen zu können und Köstlichkeiten aus aller Welt zu probieren. Auch in diesem Jahr gastierte das Festival der ausgefallenen Gerichte von Freitag bis Sonntag in Aschersleben.

Bisonburger, Insekten, frittierte Marsriegel und Mini-Burger werden angeboten

Bei 18 Grad und anfänglichem Regen, der nach kurzer Zeit zum Glück durch Sonnenschein ersetzt wurde, machte ich mich zusammen mit meiner Freundin und meinen Eltern am Samstagmittag auf den Weg zum Bestehornpark. Mein Auftrag: Eindrücke sammeln und verschiedenste exotische Geschmäcker erkunden.

Mit 50 Euro im Portemonnaie sollte das gut machbar sein. Angekommen, muss ich zuerst drei Euro Eintritt bezahlen. Ich gehe eine Runde durch den Park und sehe mir die Angebote an: Bisonburger, Insekten, frittierte Marsriegel, Mini-Burger, Frozen Joghurt und vieles mehr.

Meine lukullische Reise starte ich an dem Stand mit den frittierten Mehlwürmern und Heuschrecken. Ich hatte mir schon vorher vorgenommen, diese zu probieren. Vor mir steht niemand an, so dass ich gleich zu Ahmad, dem Insektenverkäufer, gehen kann.

Er empfängt mich sehr freundlich und beantwortet mir ein paar Fragen zu den außergewöhnlichen Snacks. Er erzählt mir, dass er zwischen 150 und 200 Portionen am Tag verkaufe und bietet mir an, ein paar Würmer und auch eine Heuschrecke zu kosten.

Mehlwürmer und Heuschrecken haben kaum Eigengeschmack, sie schmecken wie Chips

Das Angebot nehme ich natürlich gern an und esse zum ersten Mal in meinem Leben frittierte Insekten. Nun ja, was soll ich sagen, weder die Mehlwürmer noch die Heuschrecken haben einen Eigengeschmack. Sie sind von der Konsistenz her wie Chips, schmecken aber nach nichts und sind sehr trocken. Nicht so mein Fall, also geht’s weiter.

Da ich heute - bis auf die Insekten - noch nichts gegessen habe, zieht es mich zum spanischen Stand, an dem Quesadillas, also gefüllte Weizen-Tortillas, angeboten werden. Ich entscheide mich für die „Pepe“- Variante, die mit Hackfleisch, Tomate, Kidneybohnen, Käse und Nachos gefüllt ist. Es schmeckt sehr gut, die Portion fällt für stolze acht Euro aber zu klein aus.

Von der Quesadilla noch nicht gesättigt, suche ich anschließend noch nach einem Nachtisch. Die Aufschrift „Dragon’s Breath“, das übersetzt Drachenatem heißt, steht an einem der Verkaufswagen. Neugierig gehe ich auf den Verkäufer Orkan Yusifov zu und lasse mir das Geheimnis der dampfenden Kugeln erklären.

Drachenatem aus Mais, Zucker, Salz und Farbstoff 

Dahinter stecken aus Mais, Zucker, Salz und Farbstoff geformte Bällchen, die in -190 Grad kaltem Stickstoff geschwenkt werden. Ich bestelle eine Portion, die mein Budget um sechs Euro schmälert.

In der Hand halte ich einen dampfenden Becher mit kleinen bunten Maiskugeln. Beim Draufbeißen steigt der Dampf aus Mund und Nase, daher auch der Name „Drachenatem“.

Das war dann aber auch schon das Besondere daran, denn die Kugeln an sich schmecken so ähnlich wie Puffreis, haben also keinen außergewöhnlichen Geschmack. Yusifov erzählt mir, dass diese Spezialität aus Amerika und Korea stammt und es erst wenige Anbieter in Deutschland gebe.

Der Vanille-Shake schmeckt, ist aber eine Kalorienbombe

Langsam bekomme ich Durst und hab Lust auf etwas Süßes. Da bietet sich doch der Stand mit den bunten „Freak Shakes“ an. Die Menschenschlange ist dort am längsten, dann muss es ja gut sein, denke ich mir. Also stellen meine Freundin und ich uns an. Ich erzähle der Verkäuferin, Sandra Mahler, dass ich im Auftrag der Zeitung hier bin und bekomme den Oreo-Shake geschenkt.

Der Vanille-Shake, verziert mit Schokosoße, bunten Streuseln, Sahne, Oreo-Stückchen, Gummibärchen und einem Mini-Donut ist eine echte Kalorienbombe, deshalb wird er auch geteilt. Gekostet hätte der wirklich sehr leckere Shake 6,50 Euro.

Veranstaltung lockte auch viele Besucher von auswärts nach Aschersleben

Fazit: Das Festival bietet eine große Auswahl an internationalen, spannenden Gerichten weit ab vom sonst auf Festen üblichen Imbiss-Einerlei. Der Bestehornpark war sehr gut besucht, sogar beim Einlass mussten wir kurz warten, weil vor uns mehrere Besucher anstanden.

Auf dem Gelände selbst gab es viele Sitzgelegenheiten, auf denen man ganz entspannt seine Errungenschaften verkosten konnte. Bei einigen Ständen, zum Beispiel bei den Quesadillas oder den Mini-Burgern, gab es auch vegetarische Alternativen. Deshalb denke ich, dass dort jeder Besucher etwas für sich finden sollte und die drei Euro Eintritt nicht vergeblich ausgeben muss.

Apropos Preise: Wenn man mit der ganzen Familie zum Street-Food-Festival geht, sollte man mit einem gut gefüllten Portemonnaie unterwegs sein. Denn die meisten Gerichte kosten zwischen sechs und zehn Euro, und meistens möchten die Kinder dann noch etwas Süßes. Rundum ist es aber eine gelungene Veranstaltung, die auch viele Besucher von außerhalb nach Aschersleben lockt. (mz)