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Straßenbauvorhaben in Aschersleben Straßenbauvorhaben in Aschersleben: «Da können wir nur entlassen»

Von Angelika Adam 19.05.2003, 18:32

Aschersleben/MZ. - Jürgen Arndt, Inhaber der Agro GbR Aschersleben, rechnet mit dem Schlimmsten. Mehr als 30 Mitarbeitern drohe die Entlassung, sieht er schwarz, wenn er daran denkt, wie seine Einrichtungen und vor allem die landwirtschaftlichen Flächen, die sich im Norden der Stadt befinden, während der Bauarbeiten erreicht werden können. Über Westdorf können die Maschinen nicht fahren, habe er bereits überlegt. Die einzige Möglichkeit sehe er in der Umleitung über Reinstedt und Hoym. sagt Arndt und denkt an steigende Kosten während der Erntezeit. "Da können wir nur entlassen."

Auch für sein Fitness- und Gesundheitscenter Fun-Maker und die Gaststätte "Pfannenhaus" Aschersleben sieht Arndt düstere Zeiten bevor. Es werde sehr schwer, die Kunden zu halten, ist er überzeugt. Wer mit großen Problemen nur zum Fitnesscenter kommt oder einen Riesenumweg in Kauf nehmen muss, wenn er eine Gaststätte besuchen will, wird sich für die Zeit der Bauarbeiten andere Einrichtungen suchen. Und ob die Kunden nach Beendigung der Arbeiten wiederkommen, ist für Arndt auch ungewiss. Mähnert stimmt ihm zu. "Wer fährt schon eine Weltreise", fragt der Inhaber einer Firma, die nicht nur Baumaschinen und Nutzfahrzeuge vermietet. Die beiden Inhaber der Autohäuser würden die Situation ähnlich pessimistisch sehen. Und auch der Grieche habe schon überlegt, ob er für die Bauzeit in der Innenstadt andere Räume miete, weiß Mähnert.

Für Ascherslebens Bauamtsleiter Rainer Ripala ist die Situation der Firmen nachvollziehbar und verständlich. Deshalb werde die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Straßenbauamt Halberstadt eine Zusammenkunft mit den Betroffenen organisieren. Dann wird zu besprechen sein, wie die Behinderungen für die Firmen auf dem Zollberg, in der Ermslebener Straße und in der Hoymer Straße so gering wie möglich gehalten werden können. Wenn das Straßenbauamt nach der Submission die Baufirma ausgewählt habe, werde beraten. Im Juni sollen alle Firmen eingeladen werden. "Eine 100-prozentige Lösung kann es aber nicht geben", verweist Ripala auf die Behinderungen, die mit jeder Straßenbaumaßnahme verbunden sind.