Sternsinger Sternsinger: Königs-Kinder für Kinder unterwegs

aschersleben/MZ - Simon ist ganz entspannt. Er sitzt in der Sakristei der Heilig-Kreuz-Kirche, hat sein Kostüm gerade übergestreift und hält eine Holzschale in den Händen. Darauf liegen geweihte Kreidestifte. Damit werden er und die anderen Kinder als Kaspar, Melchior und Balthasar das Symbol 20*C+M+B+14 über die Türen schreiben. Simon ist so etwas wie ein alter Hase. Und einigermaßen textsicher, wie er sagt. Zum vierten Mal ist er dabei, wenn in diesen Tagen die Ascherslebener Sternsinger von Haus zu Haus ziehen, Lieder singen und den Menschen Gottes Segen für das neue Jahr überbringen.
„In diesem Jahr sind wir auch ökumenisch aufgestellt“, erklärt Gemeindereferentin Claudia Pickel. Katholische und evangelische Kinder bestreiten die diesjährige Sternsingeraktion, die unter dem Motto „Segen bringen - Segen sein“ steht, gemeinsam. Dabei überbringen sie nicht nur den Segen, sondern sammeln auch kleine - manchmal auch etwas größere - Spenden. Die sollen anderen Kindern in anderen Ländern, die von Verfolgung, Flucht oder Armut heimgesucht sind, zugute kommen. Dabei helfen, vielleicht ein besseres Leben führen zu können.
Der erste Weg der Sternsinger führte sie am Freitag ins Ascherslebener Rathaus, wo sie vom Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Reiner Ripala, erwartet wurden. Mit den ersten 50 Euro in der Spendenbüchse und Süßigkeiten als Dankeschön im Gepäck machten sie sich anschließend auf den Weg durch die Innenstadt und am Nachmittag nach Hoym. Heute und am Montag sind sie schließlich auch in einigen Ascherslebener Ortsteilen unterwegs. Unorganisiert und aufs Geratewohl passiere das allerdings nicht, verrät Claudia Pickel: „Wir achten schon darauf, wo wir willkommen sind und haben eine Liste mit den Adressen dabei.“ Das sind unter anderem Seniorenheime, Geschäfte, aber auch Privatleute. Wer will, dass ihm die Sternsinger den Segen ins Haus bringen, der könne sich übrigens im Vorfeld auf diese Liste setzen lassen.
„Und manchmal“, schmunzelt Begleiterin Claudia Pickel, „werden wir noch von dem einen oder anderen Zeitgenossen , der uns begegnet, noch etwas verdutzt beäugt.“ Und weiter: „Vielleicht müssen wir in Zukunft im Vorfeld der Aktion noch etwas mehr auf uns aufmerksam machen.“