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Stasskol Kolbenstangendichtungen GmbH Stasskol Kolbenstangendichtungen GmbH: Staßfurter Dichtungen weltweit gefragt

Von Petra Korn 08.10.2002, 18:35

Staßfurt/MZ. - Seit dem 1. Juli produziert die Stasskol Kolbenstangendichtungen GmbH am neuen Standort im Staßfurter Gewerbegebiet Nord-Ost. Rund 4,1 Millionen Euro wurden für den Neubau des Gebäudes mit Produktionshalle und Verwaltungsbereich und für den Erwerb neuer Maschinen investiert. Das Land Sachsen-Anhalt förderte das Vorhaben mit 500 000 Euro. Mit dem Neubau haben sich die Bedingungen für die Produktion und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter entscheidend verbessert. Die neue Halle bietet außerdem auch ausreichend Platz, die Produktion zu erweitern. "Das wollen wir auch - aber einen Schritt nach dem anderen", sagt Thomas Borchardt, Geschäftsführer der Stasskol.

Das Unternehmen Stasskol, dessen Geschichte bis in das Jahr 1920 zurückreicht, gibt es seit 1991. Zuvor Teil des ehemaligen Kombinates Vakoma, hatte Rolf Kopischke den Betrieb übernommen, der am gleichen Standort in der Güstener Straße weiter produzierte. Aber das Gelände dort war "sehr wassergefährdet", wie Thomas Borchardt sagt. So stand das Wasser beim Hochwasser 1994 in den Gebäuden zwei Meter hoch. Dass der damalige Inhaber Rolf Kopischke trotzdem nicht aufgab - "da kann man gar nicht oft genug den Hut ziehen", unterstreicht Borchardt seine Hochachtung für Kopischke und dessen Mitarbeiter. Jene Wassergefährdung war dann letztlich auch Hauptgrund dafür, dass nun an einem neuen Standort gebaut wurde. Als der erste Spatenstich für den Neubau im Oktober vergangenen Jahres erfolgte, war das Unternehmen Neuman & Esser schon an Stasskol beteiligt. Seit Anfang dieses Jahres ist Stasskol hundertprozentige Tochtergesellschaft der Firma Neuman & Esser.

Traditionell bereits auf dem Gebiet der Dichtungstechnik tätig, werden heute in Staßfurt z. B. Kolbenstangendichtungen und Ölabstreifdichtungen hergestellt. "Die Produkte, die wir herstellen, werden in Kolbenkompressoren eingesetzt", erläutert Borchardt. Solche Kolbenkompressoren kommen beim Verdichten von Gasen wie Sauerstoff oder Erdgas zum Einsatz. Ebenfalls hergestellt werden bei Stasskol Stopfbuchsen für Schiffsdieselmotoren. Mit dem Umzug an den neuen Standort wurde auch die Produktionspalette erweitert. Kolben- und Führungsringe können nun dank der neuen Technik auch mit einem größeren Durchmesser produziert werden. Zum Angebot der Staßfurter gehört außerdem ein Instandsetzungsservice.

Derzeit zählt das Unternehmen 27 Mitarbeiter und vier Auszubildende. In zwei, drei Jahren sollen es - in Abhängigkeit von der Entwicklung des Marktes - insgesamt 37 Mitarbeiter werden, sagt Thomas Borchardt. Je nach Auftragslage wird bei Stasskol auch im Schichtbetrieb gearbeitet. Und an Aufträgen mangelt es den Staßfurtern derzeit nicht. "Zur Zeit haben wir ein sehr gutes Umsatzvolumen", sagt der Geschäftsführer. Rund 70 Prozent seiner Aufträge erhält das Unternehmen von der Muttergesellschaft. Und durch diese haben die Staßfurter auch weltweit Geschäftspartner.

Die nächsten Ziele hat Stasskol schon abgesteckt: So ist das Unternehmen gerade dabei, ein Produktionsplanungssystem einzuführen, das z. B. hilft, die tatsächlichen Produktionskosten für einen Auftrag genau zu erfassen und die Produktionsabläufe zu optimieren. Geplant ist auch, ein weiteres Erzeugnis - Kompressorenventile - in die Produktionspalette aufzunehmen, "um den Standort weiter zu festigen", so Borchardt. Und schließlich soll im Werk ein Versuchsstand errichtet werden: Hier sollen bereits in einem Jahr Stasskol-Produkte zum Beispiel auf ihre Lebensdauer getestet werden.