Stadtumbau Aschersleben Stadtumbau Aschersleben: Michelangelo Symbol für erweckte Stadt?
Aschersleben/MZ. - Die Entwürfe bis hin zum Farbkonzept liegen bereits auf dem Tisch. Schnell wird klar: Die jungen Leute haben sich Gedanken gemacht, sind sich ihrer Verantwortung für das Stadtbild wohl bewusst. Die Silhouette der Einestadt wird zu erkennen sein, auf einer weiteren Riesen-Tafel wird sich stilisiertes Wasser seinen Weg bahnen. Einer der Entwürfe zeigt die berühmte Erweckungsszene aus dem Michelangelo-Fresko "Die Erschaffung Adams" - die sich berührenden Hände graffiti-typisch verändert. Ein Symbol für ein "aufgewecktes" Aschersleben? Bernhard Lohe vom Ascherslebener Kunst- und Kulturverein, der die Arbeiten gemeinsam mit der Stadt koordiniert, freut sich schon auf die nächsten Wochen, wenn sich die Alte Hobelei gleich gegenüber zur Künstlerwerkstatt wandeln wird.
Die gesprühten Bilder entstehen ab Ende nächster Woche in einem öffentlichen Pleinair - und sie sind Teil des Stadtumbauprogramms, das mit dem Abriss nicht mehr bewohnter Häuser an den Durchfahrtstraßen seinen Anfang nahm. Die Idee zur Kunst an der Straße, die nicht nur das Stadtbild verändern wird, sondern auch als Sicht- und Schallschutz dient, stammt vom Berliner Architekten Josef Weitz. Er gehört zu einer Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit dem Ascherslebener Stadtumbau als Modellprojekt für die Internationale Bauausstellung 2010 befasst.
Pünktlich zum Sachsen-Anhalt-Tag wird die junge Kunst Hinter dem Zoll zu bestaunen sein. Hinter den Wänden, die auf der Rückseite begrünt werden, entstehen Parkflächen. Für die Aktion, die mit einem Fest abgeschlossen wird, stehen 20 000 Euro zur Verfügung.