Gegen unkontrollierte Vermehrung Stadt und Tierheim kastrieren ab Mitte Oktober streunende Katzen in Aschersleben
Mit der Kastration soll in Aschersleben die Population frei lebender Katzen eingedämmt werden. Was Katzenhalter unbedingt wissen sollten.
Aschersleben/MZ - Im Zeitraum vom 15. Oktober 2024 bis 31. März nächsten Jahres werden im gesamten Gebiet der Stadt Aschersleben Kastrationen bei frei lebenden Katzen durchgeführt. Darüber informiert die Stadtverwaltung und hat bereits den örtlichen Tierschutzverein dazu beauftragt. Mit dieser Aktion will die Stadt einer unkontrollierten Vermehrung wildlebender Katzen im Stadtgebiet begegnen, um dadurch der Verbreitung von Krankheiten vorzubeugen.
„Wir möchten durch diese Aktion von vornherein den Tieren ein Leben in Elend ersparen“, wird Silvia Rupkalwies, Leiterin des Ascherslebener Tierheims „Albert Schweitzer“, in einer Mitteilung zitiert. Rupkalwies zufolge sind alle 30 zur Verfügung stehenden Plätze für Katzen im Tierheim Aschersleben dauerhaft belegt. „Zum Teil nehmen wir bis zu 40 Tiere auf – dank privatem Engagement. Wir erleben jeden Tag die Notwendigkeit, die Population frei lebender Katzen einzudämmen. Auch in diesem Jahr mussten wir im Tierheim wieder sehr viele Kitten aufnehmen“, so Rupkalwies.
Teilfinanzierung durch Land
Deshalb werden auch in diesem Jahr wieder frei lebende Katzen kastriert. Zur Finanzierung nutzt der Tierschutzverein Mittel, die das Land Sachsen-Anhalt zur Kastration frei lebender Katzen noch bis zum 30. November zur Verfügung stellt. Nach diesem Stichtag kann nur noch in eingeschränktem Umfang kastriert werden, da der Tierschutzverein die Kosten dann ausschließlich aus eigenen Mitteln finanzieren muss. Und das ist nicht wenig: Die Kastration einer Katze schlägt mit circa 130 Euro zu Buche, die eines Katers mit rund 90 Euro.
Im vergangenen Jahr sind durch die Aktion von Stadt und Tierheim 158 Katzen kastriert worden. Trotz dieser verhältnismäßig hohen Zahl werden die Probleme mit frei lebenden Katzen nicht kleiner. „Für uns ist es leider unverständlich, dass private Katzenhalter ihre Tiere nicht kastrieren lassen und somit der unkontrollierten Vermehrung Tür und Tor öffnen. Die jungen Kätzchen müssen sich krank und elendig durchs Leben schlagen, weil sich dann niemand mehr um sie kümmert, wenn es zu viele werden“, meint Silvia Rupkalwies.
Hinweise für Katzenhalter
Den Haltern und Besitzern von Freigängerkatzen wird zur Vermeidung ungewollter Kastrationen empfohlen, ihre Tiere dauerhaft mit einem Mikrochip zu kennzeichnen, um sie dann zum Beispiel bei Tasso oder Findefix kostenlos registrieren zu lassen. Durch den Mikrochip und die Registrierung ist es möglich, vor der Kastration den Katzen einem Besitzer zuzuordnen.
Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass für nicht gekennzeichnete private Katzen, die im Rahmen dieser Aktion kastriert werden, keine Haftung übernommen werde.