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Mehr als Stricken und Häkeln Sportlich ins neue Semester: Was Ascherslebener Kreisvolkshochschule alles im Angebot hat

Die Kreisvolkshochschule in Aschersleben startet das zweite Halbjahr mit einem „Lauf der Bildung“. Was das Programm sonst noch zu bieten hat.

Von Kerstin Beier 25.07.2024, 12:15
Dieses Foto ist vor fünf Jahren entstanden, als die Kreisvolkshochschule ihren 100. Geburtstag feierte. Jetzt gibt es eine Neuauflage des Bildungslaufes.
Dieses Foto ist vor fünf Jahren entstanden, als die Kreisvolkshochschule ihren 100. Geburtstag feierte. Jetzt gibt es eine Neuauflage des Bildungslaufes. (Foto: Frank Gehrmann/Archiv)

Aschersleben/MZ - Den ersten „Lauf der Bildung“ gab es aus Anlass des 100. Kreisvolkshochschul-Jubiläums. 250 Läuferinnen und Läufer sind damals auf die Strecke quer durch Aschersleben gegangen und waren begeistert. Das ist jetzt fünf Jahre her. Die Pandemie stand einer ursprünglich vorgesehenen Neuauflage in kürzerem Abstand im Wege.

Nun soll es aber soweit sein: Am 6. September folgt der zweite „Lauf der Bildung“, Start ist um 18 Uhr an der KVHS in der Augustapromenade in Aschersleben. Unterstützt wird die Bildungseinrichtung dabei von der LSG Ascania mit ihrem Know-how vom Einetallauf sowie vom PSV Bernburg, der die Zeitmessung übernimmt. „Ohne diese Hilfe wären wir aufgeschmissen“, sagt KVHS-Leiter Alexander Hartkopp. Anmeldungen für den zweiten Lauf der Bildung sind bereits über die Internetseite der Schule möglich, auf der auch weitere Infos zum Programm zu finden sind.

Die Freizeitsportler haben die Wahl unter Distanzen zwischen 2,3 und 9,2 Kilometern, auch eine Staffel ist vorgesehen, die zum Beispiel für Firmen, Vereine oder Laufgruppen attraktiv sein könnte. Um die Kosten zu decken, wird ein kleines Startgeld erhoben, „das wir aber bewusst moderat halten“, sagt Hartkopp, der hofft, bei der Beteiligung die 300er-Marke zu knacken. Die Kreisvolkshochschule wird an diesem späten Nachmittag nicht nur für Läufer, sondern auch für Familien interessant sein, geplant sind familienfreundliche Angebote von Hüpfburg und Kreativständen bis hin zu Fachvorträgen.

Neue Angebote im Programm

Das Herbstsemester bietet neben Bewährtem wie zum Beispiel den stark nachgefragten Englischkursen auch einiges Neues, das sich auszuprobieren lohne. So können sich Sternengucker am 10. August und am 27. September von Auskennern am Ringheiligtum Pömmelte zeigen lassen, wie Himmelsbeobachtung geht und man mit relativ geringem Aufwand viel sehen kann. Die Sternfreunde Aschersleben bringen ihr Equipment mit und genießen im August gemeinsam mit Interessierten die Beobachtung des Perseidenstroms in Gestalt von besonders zahlreichen Sternschnuppen.

Allein am Standort Aschersleben hält die Kreisvolkshochschule im zweiten Halbjahr 120 Angebote vor. „Wie viele Kurse tatsächlich stattfinden, hängt von den Anmeldungen ab“, sagt der Leiter der Bildungseinrichtung, für die insgesamt 150 Dozenten – verteilt über die Standorte Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt – zur Verfügung stehen.

Eine der Aufgaben sind die klassischen Integrationskurse, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) finanziert werden und strengen Regularien unterliegen. So müssen zum Beispiel die Dozenten für diese Kurse zugelassen sein. „Auch wir haben weniger Lehrkräfte, als wir bräuchten, aber wir haben sie noch“, sagt Hartkopp mit Blick auf andere, konkurrierende Einrichtungen, in denen diese Dozenten natürlich auch benötigt werden. Verstärkt widmet sich die Kreisvolkshochschule auch Berufssprachkursen, für die die Teilnehmer bereits relativ gute Sprachkenntnisse besitzen müssen.

Autogenes Training

Neu im Programm ist ein Kurs zu autogenem Training, der am 5. September beginnt. Da er von einer zentralen Prüfstelle zertifiziert ist, können sich die Teilnehmer die Kosten anteilig von ihrer Krankenkasse erstatten lassen. Gut nachgefragt seien die Kurse, in denen Kursleiter Bernd Hoyer die Grundlagen rund um MS Office vermittelt. „Wir haben regelmäßig Anfragen von Unternehmen und bieten so Bildung auf Bestellung an“, sagt Alexander Hartkopp. Dessen „persönlicher Lieblingskurs“ ist das Tastschreiben mit zehn Fingern. „Diese Fähigkeit nützt jedem, der es kann. E-Mails schreiben müssen wir alle.“

Einige wenige Kurse werden auch nach Corona noch online angeboten, „aber die Leute wollen die Präsenz“, sagt Alexander Hartkopp und bezeichnet das Nach-Corona-Jahr 2023 als „fantastisches Jahr“ im Hinblick auf Angebot und Nachfrage. In der gesamten KVHS wurden 23.305 Unterrichtsstunden erteilt, 7.418 Teilnehmer sind gezählt worden. Dies sei der höchste Wert seit 2016. Nicht erfasst sind dabei die Integrationskurse, „die Zahlen basieren auf dem ganz normalen Volkshochschulangebot.“

Arbeit an Infrastruktur

Das zuweilen bestehende Vorurteil, Volkshochschule seien vor allem Stricken, Häkeln und Töpfern, kennt Alexander Hartkopp auch. Wobei er nicht weiß, woher das kommt. „Am Ende des Tages sind auch Stricken, Häkeln und Töpfern Bildung und haben ihre Berechtigung. Doch sie sind nur ein kleiner Teil der Erwachsenenbildung.“

Zudem arbeitet der Landkreis ständig an der Infrastruktur und schaffe eine moderne Lernumgebung, die sich hinter anderen Bildungseinrichtungen nicht verstecken muss. „Wer als Lehrkraft Medien jeglicher Art nutzen möchte, der hat bei uns alle Möglichkeiten“, dies mache die Arbeit für Dozenten attraktiv.