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Spendenaktion in Aschersleben Spendenaktion in Aschersleben: Steinerner Elefant ist wieder grün

Von marion pocklitz 24.08.2015, 16:46
Die Mitarbeiterinnen des Ascherslebener Bauwirtschaftshofes Petra Hirsch, Anja Teichfischer und Gabi Lorbeer ziehen dem steinernen Elefanten vor dem Ascherslebener Zoo ein grünes Kleidchen an. Spenden haben diese Aktion möglich gemacht.
Die Mitarbeiterinnen des Ascherslebener Bauwirtschaftshofes Petra Hirsch, Anja Teichfischer und Gabi Lorbeer ziehen dem steinernen Elefanten vor dem Ascherslebener Zoo ein grünes Kleidchen an. Spenden haben diese Aktion möglich gemacht. Marion Pocklitz Lizenz

Aschersleben - „Ich weiß gar nicht, wie oft der Elefant schon vor dem sicheren Tod gerettet worden ist. Ich bin froh, dass wir dieses Mal dabei sind.“ Fast liebevoll betrachtet Holger Dietrich, Mitarbeiter des Bauwirtschaftshofes und für das Grün der Stadt zuständig, den steinernen Koloss vor dem Ascherslebener Zoo. Seine Mitarbeiterinnen haben ihn gerade vom Unkraut befreit und ihm ein „grünes Kleidchen“ angezogen.

Das wäre fast nicht mehr möglich gewesen, hätten sich für die Begrünung nicht einige Spender zusammengefunden. Da das Stadtsäckel leer ist und somit kein Geld für den einstigen Blumenelefanten mehr da war, um diesen, wie all die Jahre zuvor , mit grünen oder sogar bunten Pflanzen anzuziehen, erfolgte ein Spendenaufruf.

Große Spendenbereitschaft

Und die Ascherslebener ließen sich nicht lumpen und spendeten mehr Geld, als eigentlich für die Bepflanzung vorgesehen war. „Er sollte ursprünglich nur mit Efeu bestückt werden. Durch die Großzügigkeit konnten wir kreativer arbeiten und er hat nun Augen aus Berberitze und einen Rüssel voller Mauerpfeffer bekommen“, erzählt Holger Dietrich. Den Mauerpfeffer gibt es sogar in zwei Farben. So wird der Rüssel schön bunt. Die Berberitze werde sich rot einfärben und im Herbst gelb werden. Diese Pflanze nutze man auch gern bei Heckenbepflanzungen. „Im nächsten Jahr um diese Zeit wird man die Erde nicht mehr sehen. Da wird er sehr schön aussehen“, ist sich der Fachmann sicher.

Die richtigen Pflanzen für die Dauerbegrünung auszusuchen sei nicht einfach gewesen. Denn auf dem Elefanten hätten sie nicht gerade tolle Bedingungen gefunden. Es gibt nur wenig Erde, das heißt, hier gibt es nicht viele Nährstoffe.

Auch die Bewässerung werde es irgendwann nicht mehr geben. Zur Zeit allerdings sorge der Zoo für Wasser. Das hätten die jungen Pflanzen noch dringend nötig. Eine Wasserleitung sowie das Bewässerungssystem, das unter der Erde auf dem steinernen Tier angebracht wird, sorgt dafür, dass es an die richtigen Stellen gelangt.

Einen ganzen Tag lang haben die drei Frauen gebraucht, um die 250 Pflanzen anzubringen. Zuvor musste er von viel Unkraut befreit werden. Auch die Umgebung wurde etwas hergerichtet. „Die Pflege des Kolosses werden wir auch weiterhin übernehmen. Nicht nur werden wir in wenigen Tagen schauen, ob alle Pflanzen gut gedeihen, sondern auch weiter für ein ordentliches Umfeld sorgen. Wird das Efeu zu lang, dann werden wir es schneiden“, sagt Holger Dietrich und verrät, dass hierfür Geld von der Stadt bereitsteht.

Bereits zweite Rettungsaktion

Gespendet haben unter anderem 200 Euro das Ascherslebener Bestattungshaus Müller und der Kiestagebau Westdorf 400 Euro. Dabei hat Steffen Arndt vom Kiestagebau dem Elefanten schon zweimal das Leben „gerettet“. Das erste Mal, als das Steintier nicht mehr auf die Herrenbreite passte und wegen der Landesgartenschau beinahe sterben musste.

So hat der Unternehmer den Koloss mit schwerem Fahrzeug zu seinem jetzigen Standort gebracht. Das war im Jahr 2009. Nun war er wieder an der Hilfsaktion beteiligt. Viele Ascherslebener haben, wie Steffen Arndt auch, Erinnerungen daran, wie sie als Kind den Rüssel heruntergerutscht sind.

Der Elefant wurde von dem Hallenser Bildhauer Otto Leibe geschaffen und 1975 auf der Herrenbreite aufgestellt. Als er porös und damit das Rutschen gefährlich wurde, hat man ihn zum Blumenelefanten umfunktioniert.

„Die Bausubstanz ist schon gewaltig angeschlagen.Trotzdem hoffe ich sehr, wir können den Koloss noch ein paar Jahre mit seiner grünen Kleidung bewundern. Er ist ja doch so etwas wie ein kleines Wahrzeichen der Stadt“, findet der Fachmann.(mz)