Speckseite in Aschersleben Speckseite in Aschersleben: Stele auf einem Steinpackungsgrab
Bei der Speckseite am südöstlichen Rand von Aschersleben an der Straße nach Groß Schierstedt handelt es sich um einen Menhir aus Tertiärquarzit. An der Stelle konnte auf einem noch weiter aufgeschütteten natürlichen Hügel ein etwa 4.000 Jahre altes Steinpackungsgrab nachgewiesen werden. Deshalb ist der Menhir als Grabstele zu deuten.
Um die Speckseite rankt sich eine Sage, die mit dem einst verbreiteten Aberglauben zusammenhängt, Steine würden bei Gewitter weich werden. Zur Besänftigung der heidnischen Götter sollen dann Nägel in den Stein getrieben worden sein. Dieser Brauch wurde in abgewandelter Form bis ins Mittelalter praktiziert: Wandernde Gesellen sollten hier ihre Geschicklichkeit beweisen, indem sie Nägel in den Stein trieben, ohne diese zu verbiegen. Allmählich uferte dieser Brauch allerdings aus und junge Fuhrknechte und Rosstreiber wurden genötigt, ihr Geschick zu beweisen. Gelang es ihnen nicht, wurden sie verprügelt und mussten das Nageln solange wiederholen, bis es ihnen gelang oder sie sich freikauften.
Eine Variante dieser Sage berichtet, dass zwei Gesellen von einer Horde Raufbolde festgehalten und genötigt wurden, einen Nagel in den Stein zu schlagen, ohne dass er sich verbiege. Sollten sie versagen, sei ihr Leben verwirkt. Die beiden Gesellen beteten zu Gott, worauf sie nicht nur ihre Probe bestanden, sondern auch noch ungeheure Kräfte bekamen und somit die Raufbolde in die Flucht schlagen konnten. Quelle: Wikipedia