Sozialkaufhaus entsteht in Aschersleben
Aschersleben/MZ. - Im Inneren des zweigeschossigen Hauses wird bereits kräftig gearbeitet.
Das ehemalige Wohnhaus gehört der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW). Der künftige Mieter wird die Ökologische Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (Öseg). Ein Mietvertrag für fünf Jahre ist unterzeichnet. Wie Öseg-Geschäftsführer Manfred Schön bestätigt, wird das Gebäude sowohl von der AGW als auch von Mitarbeitern der Öseg umfassend saniert.
Schon lange sei es Ziel der Öseg, eine Einrichtung ähnlich den Tafeln in Aschersleben zu etablieren. Sowohl mit der AGW als auch mit der Arge Aschersleben-Staßfurt und mit der Stadtverwaltung Aschersleben habe es deshalb eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gegeben, den Plan mit Leben zu erfüllen. Bereits Anfang des Jahres standen die Umbaupläne fest. Mit der Arge in Aschersleben, so Schön, gab es ebenfalls am Jahresanfang bereits konkrete Absprachen. Dann wurden die Anträge auf Bewilligung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten gestellt, erinnert sich die ABM-Verantwortliche Sylke Pollin.
Geplant ist, dass der Schornstein des Wohnhauses entfernt und das Dach gedeckt wird. Außerdem sollen die Fenster einen neuen Farbanstrich erhalten. Im Inneren des Gebäudes sollen Wände versetzt, Elektroleitungen verlegt und die Sanitäreinrichtungen saniert werden. Sind die Umbauarbeiten abgeschlossen, sollen im Erdgeschoss die Ausgabestelle für Bedürftige sowie Ausstellungsräume für die Möbel- und die Fahrradbörse eingerichtet werden. Es sei genügend Platz für Lager-, Kühl- und Ausgabemöglichkeiten für die Waren, die von Einzelhändlern und Handelsketten zur Verfügung gestellt werden. Und auch für das Obst und Gemüse, das in den neu aufgeforsteten Kleingärten in Aschersleben, Hoym oder Gatersleben geerntet wurde (die MZ berichtete). In der ersten Etage sollen die Polsterei und das Nähstübchen ihren Platz finden. In der oberen Etage wird es Räume für die Mitarbeiter des Ascherslebener Sozialkaufhauses geben.
"Läuft der Umbau nach Plan, soll das Sozialkaufhaus auf der Staßfurter Höhe am 1. August seine Türen öffnen", kündigte der Öseg-Geschäftsführer an. Ascherslebens stellvertretender Bürgermeister Rainer Ripala hatte bereits im Februar den Wunsch der Stadtverwaltung unterstrichen, so eine Einrichtung in Aschersleben zu etablieren. Er hatte sich auch bereiterklärt, dafür zu sorgen, dass von offizieller Seite mit den Einzelhändlern und Gewerbetreibenden gesprochen wird und sie um ihre Unterstützung gebeten werden. Angeregt wurde, dass Ascherslebener Familien, die einen "Familienpass" haben, die "Speisekammer" künftig nutzen können.