Sonderausstellung Sonderausstellung: "Bekannte unbekannte Aschersleber" ins Licht gerückt

Aschersleben - Die am Sonntag im Museum neu eröffnete Sonderausstellung „Bekannte unbekannte Aschersleber“ ist Bürgern von Aschersleben gewidmet, die lokal in der Stadt wirkten und in der Stadtgeschichte eine bedeutende Rolle spielten. Nicht die bekannten Namen wie Adam Olearius, Hans Heckner oder Bestehorn stehen im Zenit dieser Ausstellung, sondern Ärzte, Schriftsteller, Wissenschaftler, Erfinder und Entdecker, die Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart hinein in der Einestadt lebten.
„Wir haben 25 Personen ohne Anspruch auf Vollständigkeit für die Ausstellung ausgewählt“, sagte Museumsleiterin Luisa Tölpel und fügte gleichzeitig an, dass die Liste zukünftig durchaus erweitert werden könnte. Einige Familien der vorgestellten Persönlichkeiten unterstützten die Museumsmitarbeiter mit Leihgaben und detaillierten Auskünften und sorgten somit für eine äußerst abwechslungsreiche und aussagekräftige Schau. Auch galt der Dank der Museumsleiterin besonders Carola Anton, Frank Reisberg und Ulrike Preden, die sich in besonderer Weise für die Vorbereitung der Ausstellung engagierten. So können sich interessierte Besucher bis zum 22. Mai in einer mit vielen informativen Details, Originalschriftstücken, Bildern und historischen Gegenständen angereicherten Ausstellung über die Persönlichkeiten und ihr Wirken informieren.
„Es ist ja wunderbar umfassend und informativ, es sollte in einer Broschüre veröffentlicht werden“ sagte eine der Besucherinnen spontan beim Anblick der zahlreichen schriftlichen Informationen. Persönliche Gegenstände, handschriftliche Überlieferungen, viele Fotos und eine Auswahl von Büchern und Veröffentlichungen helfen dem Besucher, sich ein Bild über die Person selbst und vor allem über deren Wirken zu verschaffen. Um den Gästen eine Orientierung zu erleichtern, sind die vorgestellten Personen verschiedenen Gruppen zugeordnet wie beispielsweise den Ärzten, Schriftstellern und Autoren, Wissenschaftlern, Erfindern und Entdeckern.
Einer der herausragenden Ärzte war Fritz Heynemann. Er war nicht nur als hervorragender Mediziner am Städtischen Krankenhaus bekannt, sondern ihm verdanken auch die Ascherslebener Bürger den schönen Krankenhausneubau von 1912. Oder der Biophysiker Walter Friedrich, der mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Röntgendiagnostik Hervorragendes leistete. Als Wissenschaftler und langjähriger Leiter des Institutes für Phytopathologie verhalf Maximilian Klinkowski der Forschungseinrichtung in Aschersleben zu internationalem Ansehen. „Ich kannte seinerzeit seine Tochter Marianne und kann mich auch sehr gut an den Professor erinnern“, sagte Ralf Springer beim Betrachten der Vitrine.
Ihm als Ascherslebener sind noch viele in Erinnerung, denen in der Ausstellung gedacht wird. So stehen auch im Vitrinenschrank von Familie Springer Porzellanteile, die von Wilhelm Lehmann oder seiner Frau Käte bemalt wurden. Beide gehörten auch zu den bekannten und geehrten Ascherslebener Bürgern, die nun einen Platz in der Ausstellung bekommen haben. Schon seit Jahrzehnten trugen Ascherslebener Bürger geschichtliche Details zusammen und bewahrten so viele Informationen für die Nachwelt. Dass auch diesen Heimatforschern für die ehrenamtliche Arbeit in dieser Ausstellung gedacht wird, ist eine sehr schöne Geste. Und es ist Bestätigung und Lohn für die heute Aktiven.
