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Richtiges Verhalten im Straßenverkehr Sicherheitstraining mit Teddy: Ascherslebener Pestalozzischule veranstaltet Verkehrstag für Schüler

Fahrradparcours, Vollbremsung und toter Winkel: Bei einem Projekttag lernen Schüler der Ascherslebener Pestalozzischule wichtige Grundlagen rund um den Straßenverkehr.

Von Kerstin Beier 23.03.2024, 14:00
Karl-Heinz Pinkpank ist vom ADAC Wolfenbüttel. Er erklärt eindrucksvoll, warum es Sinn ergibt, sich immer anzuschnallen.
Karl-Heinz Pinkpank ist vom ADAC Wolfenbüttel. Er erklärt eindrucksvoll, warum es Sinn ergibt, sich immer anzuschnallen. (Foto: Frank Gehrmann)

Aschersleben/MZ - Der Fahrer des Pkw muss abrupt und stark bremsen. Er fährt zwar nur mit Tempo 30, aber Kurt, der nicht angeschnallte Beifahrer, fliegt ruckartig nach vorn, knallt mit der Brust gegen das Armaturenbrett und mit dem Kopf gegen die Scheibe.

Zum Glück ist Kurt nur ein wirklich großer Teddy. Aber die Demonstration zeigt eindrucksvoll, welche Kräfte bei einer Vollbremsung wirken. Karl-Heinz Pinkpank vom ADAC Wolfenbüttel erklärt den Schülerinnen und Schülern der Pestalozzischule beim Verkehrssicherheitstag am Donnerstag am konkreten Beispiel, warum es so wichtig ist, bei jeder Fahrt den Gurt anzulegen. Es braucht nicht einmal einen Unfall, so der ADAC-Mann, um sich bei abrupten Bremsmanövern ernsthaft zu verletzen. Die Jungen und Mädchen sind sichtlich beeindruckt. Erst recht, als sie sich – natürlich angeschnallt – selbst ins Auto setzen und spüren können, wie sich so eine Vollbremsung anfühlt.

Zertifikat für sicheres Fahrradfahren

Die Bremsweg-Station des ADAC ist eine von vielen, die die Kinder und Jugendlichen an diesem Vormittag durchlaufen. Luna aus der 5b hat die Fahrradprüfung am besten gefallen. Ob sie bestanden hat, weiß sie noch nicht. Doch sie hat ein gutes Gefühl.

Jörg Offenborn nimmt die Fahrradprüfung ab.
Jörg Offenborn nimmt die Fahrradprüfung ab.
(Foto: Frank Gehrmann)

Unter den wachsamen Augen des Polizeibeamten Jörg Offenborn und seiner Kollegen legen die Fünft- und Sechstklässler mit ihrem Fahrrad eine zuvor festgelegte Strecke im „echten“ Straßenverkehr zurück. Haben sie sich korrekt verhalten, können sie ein Zertifikat mit nach Hause nehmen. Auf dem Schulhof hat die Verkehrswacht einen Fahrradparcours aufgebaut. Ohne Helm lässt Uwe Kampe die Jungs und Mädels nicht aufs Rad steigen, vor dem praktischen Teil erklärt er Verkehrszeichen und Vorfahrtsregeln, mahnt zur gegenseitigen Rücksichtnahme.

Toter Winkel und seine Tücken

Ein paar Schritte weiter zeigt die Fahrschule Jan aus Aschersleben, wie gefährlich der tote Winkel ist. Dazu haben die Kollegen extra einen Lkw mitgebracht, die Schüler dürfen selbst auf den Bock steigen und erkennen, wie tückisch die Sichtverhältnisse sein können.

Einer der größten Feinde von Lkw-Fahrern: der tote Winkel.
Einer der größten Feinde von Lkw-Fahrern: der tote Winkel.
(Foto: Frank Gehrmann)

„Wir konnten für unseren Aktionstag viele Partner gewinnen“, sagt Elke Krüger und nennt neben Verkehrswacht, ADAC und Polizei auch die Ortsfeuerwehr Drohndorf, Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Wema, das Unternehmen Fielmann, die Unfallkasse Sachsen-Anhalt und die Salzlandküche, die mit Getränken, Obst und Müsliriegeln für einen zusätzlichen Energieschub sorgt.

Bei der Lehrerin sind die Fäden bei der Vorbereitung zusammengelaufen, doch letztlich sei die Aktion ein Gemeinschaftswerk. „Es ist ein großer Aufwand, der einiges an Vorlauf erfordert, aber es hat Spaß gemacht und ist notwendig“, findet sie. Denn beim Verhalten im Straßenverkehr, bei der Sicherheit gebe es „viel Luft nach oben. Ich denke, es ist nachhaltig, was wir hier machen. Unsere Schüler lernen heute was fürs Leben“, sagt sie. Dass während der Pandemie nicht viel möglich war, haben viele als Mangel empfunden. Dies gelte es jetzt aufzuholen.

Angebote für jede Altersgruppe

In der Förderschule lernen 173 Jungen und Mädchen von der ersten bis zur zehnten Klasse. Da brauche es viel Vorbereitung, um für jede Altersgruppe sinnvolle Angebote bereitzuhalten – vom Malen bis zur Rauschbrille, von Sport- und Geschicklichkeitsspielen bis zur Ersten Hilfe, sagt sie. Umso dankbarer sei sie den Partnern, die zur Stange halten und den Aktionstag gemeinsam mit der Schule zu einem Erfolg werden lassen.

Auch Schulleiter André Lede läuft am Donnerstag mit einem Lächeln über den Schulhof, hat das Handy gezückt und hält die Stationen im Bild fest. „Ich finde es toll, was hier auf die Beine gestellt wurde. Es ist eine Dynamik hier zu sehen, die einfach großartig ist.“