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Salzlandkreis Salzlandkreis: Asylbewerberheim vor der Wiedereröffnung

Von lars geipel 13.03.2012, 16:57

aschersleben/MZ. - Das ehemalige Asylbewerberheim in der Ascherslebener Dr.-Wilhelm-Feit-Straße wird ab Ende April wieder genutzt. Entsprechende Informationen der Mitteldeutschen Zeitung bestätigte Reingard Stephan, zuständige Dezernentin in der Verwaltung des Salzlandkreises.

Dabei war die Einrichtung noch im Jahr 2009 aus "Gründen der Effizienz" geschlossen worden. "Damals sank die Zahl der Asylbewerber in Deutschland stark. Doch diese Entwicklung hat sich inzwischen umgekehrt. Die Anzahl der Asylbewerber ist in den vergangenen beiden Jahren wieder erheblich angestiegen. Da die Kapazität in den beiden Gemeinschaftsunterkünften in Bernburg absolut ausgeschöpft ist, müssen wir jetzt einfach reagieren", erklärte die Dezernentin.

250 Flüchtlinge aus aller Welt

Derzeit leben im Salzlandkreis fast 250 Flüchtlinge aus der ganzen Welt. Hinzukommen sollen jetzt weitere 31 Männer und Frauen, die derzeit noch in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt (Harzkreis) untergebracht sind. Hintergrund ist ein Erlasses des Innenministeriums der vorsieht, dass insgesamt neun Prozent der Asylbewerber Sachsen-Anhalts auf den Salzlandkreis verteilt werden. "Da die Zahl der Asylbewerber insgesamt steigt, erhöht sich damit auch die Zahl derer, die wir im Salzlandkreis aufnehmen müssen", erläutert Reingard Stephan. Waren das 2009 noch 60 Personen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 135. Zwar wurden im Jahr 2010 als erste Maßnahmen bereits eine zweite Gemeinschaftsunterkunft in Bernburg wieder geöffnet , mehr Aufenthaltserlaubnisse erteilt und die Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern in ihre Heimatländer konsequenter umgesetzt, reichen laut der Ordnungsdezernentin die vorhandenen Kapazitäten nun nicht mehr aus.

Arbeiten haben begonnen

Derzeit sind Bauarbeiter dabei, das riesige Gebäude in der Dr.-Wilhelm-Feit-Straße wieder herzurichten. Nach Informationen von Reingard Stephan werden momentan Gasanschlüsse verlegt, eine Heizungsanlage installiert, Malerarbeiten durchgeführt und die Wohnräume mit Möbeln ausgestattet. "Wir werden zwar nach jetzigem Stand der Dinge nicht alle 170 Plätze in dem Gebäude benötigen", so die erfahrene Beamtin weiter. Aber mit der Wiedereröffnung der Gemeinschaftsunterkunft in Aschersleben verfüge der Salzlandkreis dann erneut über Aufnahmekapazitäten, um flexibel auf mögliche neue Asylbewerber reagieren zu können.