QR-Codes in Aschersleben QR-Codes in Aschersleben: Der Friedhof wird zum Museum
Aschersleben - Wenn am kommenden Sonntag der Internationale Museumstag begangen wird, öffnet auch das städtische Museum seine Türen. Dort zu sehen ist ab 11 Uhr nicht nur zum letzten Mal die Sonderausstellung „Bekannte unbekannte Aschersleber“, sondern auf dem Hof wird außerdem ein Museumscafé eingerichtet und lädt die Besucher zum Verweilen ein. „Das war schon lange mein Vorhaben. Es wird natürlich selbst gebackenen Kuchen geben. Organisiert wird dieses Angebot von den Mitgliedern des Fördervereins, mit denen man bis 15 Uhr auch ins Gespräch kommen kann,“ verrät Museumsleiterin Luisa Töpel.
Auch für die kleinen Besucher wird es an diesem Tag im Museum Abwechslung geben. Hierfür wird eine Bastelecke eingerichtet. Dort sollen unter anderem Schattenbilder hergestellt werden. „Dadurch können Eltern in Ruhe den Kaffee genießen oder die Ausstellung besuchen“, findet sie. Auch die Möglichkeit, ein Siegel zu prägen, wird an diesem Tag bestehen.
Besucher haben an diesem Tag die Chance, den Eintrittspreis selbst zu bestimmen. „Der kann bei einem Cent anfangen. Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Je nachdem, wie viel dem Besucher der Eintritt in unser Museum wert ist“, sagt sie und verrät, dass man an diesem Tag auch spenden kann. Geld wird nämlich für eine Broschüre gebraucht, die über die „Bekannten unbekannten Aschersleber“ gedruckt werden soll. Dieses soll übrigens auf Anregung der Ausstellungsbesucher passieren.
Seit 1977 gibt es den Internationalen Museumstag und seit 1978 wird dieser um den 18. Mai herum gefeiert. Die Ascherslebener Einrichtung beteiligt sich seit 2012 daran. Dieser Tag steht immer unter einem Motto. Dieses Jahr lautet es „Museen in der Kulturlandschaft“. „Museen enden nicht an Mauern, Zäunen und Grenzen. Deshalb findet zum ersten Mal eine Vernetzung mit dem Ascherslebener Friedhof statt“, freut sich die Museumschefin.
Historiker bietet Führungen an
Dort wird es zwei Rundgänge geben, die zu den Gräbern bekannter und auch unbekannter Ascherslebener Persönlichkeiten führen. Darunter sind auch jene zu finden, die zur Zeit im Museum in der Sonderausstellung ins Licht gerückt wurden. Diese Führungen werden jeweils etwa anderthalb Stunden dauern.
Der erste Rundgang beginnt um 11 Uhr. Dabei werden Persönlichkeiten besucht, die erst vor kurzem im Erinnerungspfad des Friedhofes aufgenommen worden sind. So zum Beispiel Maximilian Klinkowski oder Heinrich Rademacher. An diesem Tag werden auch die QR-Codes an diesen Gräbern freigeschaltet, mit denen man per Smartphone und Scanner im Internet die Biografie dieser Persönlichkeiten nachlesen kann. Die Führung wird der Historiker Frank Reisberg übernehmen.
Die zweite Führung beginnt um 13.30 Uhr, in deren Rahmen Gräber besucht werden, die schon länger fester Teil des Erinnerungspfades sind. Dann werden zum Beispiel die Gräber von Hans Heckner, Gustav Ramdohr oder Siegrid Tabbert besucht. Dort gibt es Wissenswertes über diese Ascherslebener zu erfahren. „Hier wird unsere Museumsmitarbeiterin Carola Anton über den Friedhof führen“, sagt Luisa Töpel und hofft auf viele Interessenten an diesem Tag.
Für Besucher, die beide Touren über den Friedhof mitmachen möchten, gibt es einen kleinen Imbiss auf dem Friedhofsgelände. Dafür konnte die Landbäckerei Behrens aus Wilsleben gewonnen werden.
Die Teilnahmegebühr für beide Führungen zusammen beträgt sieben Euro pro Person. Der Treffpunkt ist am Friedhof, Eingang Schmidtmannstraße. (mz)