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Produkt des Monats Produkt des Monats: Ein Korb aus Draht erobert die Welt

Von Sigrid Dillge 05.02.2003, 17:19

Quedlinburg/MZ. - Einen Monat lang kann im Kundenraum der Kreissparkasse in der Turnstraße nicht nur der Kartoffelkorb samt seiner Geschwister wie Biedermeier- oder großer Gartenkorb bewundert werden. Gezeigt wird auch die Entwicklung der Firma samt ihrer Präsenz auf dem internationalen Markt.

1906 gründete Ernst Dippe die Firma, handelte mit Draht- und Eisenwaren und entwickelte den so genannten Kartoffelkorb. Die ersten dieser Körbe wurden 1910 / 1911 in den Handel gebracht. 1958 übernahm Sohn Heinz Dippe die Firma, die 1972 zwangsverstaatlicht wurde und fortan den Namen VEB Metallwaren trug. 1990 gelang die Reprivatisierung des Unternehmens. Dorothea Dippe, Witwe von Heinz Dippe, sowie ihre Töchter Krista Zander und Hella-Imone Glück sind seither die Gesellschafter der Firma. Die 81-jährige Dorothea Dippe freute sich ganz besonders über die Auszeichnung des Drahtkorbes als Produkt des Monats.

Geschäftsführer Michael Zander verwies stolz auf die weiteren Produkte, die von sieben Mitarbeitern hergestellt werden. Sie haben sich auf dem Gebiet der Wellengitter-, Schweißgitter- und Drahtbiegeteilefertigung profiliert. Stark gefragt sind unter anderem die Strauchhalter. "Hier können wir uns vor Aufträgen kaum retten", stellte Zander fest. Eine gute Auftragslage verschafft auch die Fertigung von Sicherheitszäunen für den Gleisbau der Deutschen Bahn AG. "18 Kilometer am Stück haben wir mal als Dollstes geliefert", erinnert sich Zander, der zugleich auf neue, noch größere Bahnaufträge hofft.

Ganz stolz ist er aber auf Japan. Schließlich gelingt es nicht vielen kleinen Firmen, dort Fuß zu fassen. Vor einer Präsentation zum Sachsen-Anhalt-Tag sei er einmal gefragt worden, ob er dies überhaupt könne. Zanders Antwort lautete: "Wer Quedlinburg in Japan vertreten kann, kann das wohl auch in Sachsen-Anhalt."