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Poker-Bundesliga Poker-Bundesliga: Nico Zimmermann aus Aschersleben steht im Finale

Von uwe kraus 08.01.2014, 18:20
Mit so einem Blatt könnte sich Nico Zimmermann Hoffnungen auf das Siegerarmband machen.
Mit so einem Blatt könnte sich Nico Zimmermann Hoffnungen auf das Siegerarmband machen. Frank Gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - Um nichts weniger als das goldene Poker-Bundesliga Bracelet, im Ulmer Atelier Gasparotto besetzt mit je vier Diamanten, Rubinen und Saphiren, geht es für den Ascherslebener Nico Zimmermann am 18. Januar in Rozvadov (Tschechien).

Er steht im Finale der Deutschen Bracelet Meisterschaft 2013 im dortigen King’s Casino. Wer dort gewinnt, darf sich auf das Siegerarmband ebenso freuen wie auf ein Ticket für das „Main Event“ in Rozvadov, wo es einen garantierten Preispool von 400.000 Euro gibt. „Eigentlich kann man bei uns mit Pokern nicht reich werden, es gibt in Deutschland ja nur Sachpreise“, berichtet Zimmermann. „Ich kann Erster oder Neunter werden. Da gibt es nicht mehr so viel Spielraum wie in den Turnieren zuvor, da ist nicht mehr viel mit Strategie, es ist eher ein Lotterie-Spiel.“ Zum Jahresende spielten 907 Teilnehmer in Leipzig um die Poker-Krone. Nico Zimmermann landete dabei mit 5,73 Millionen auf dem ersten Platz. „Das sind Chips, keine Euro“, wirft er lachend ein. Nun werden im wahrsten Sinne des Wortes für die neun Erstplatzierten die Karten neu gemischt. Immerhin liegen zwischen Erstem und Letzten fünf Millionen Chips.

Amateurspieler Zimmermann überraschte selbst Profis

Doch der 30-jährige Nico Zimmermann weiß sehr gut, wie der Chips-Stapel zusammenschmelzen oder wachsen kann. „In Leipzig bin ich von der Chip-Zahl her betrachtet weit hinten gestartet. Doch dann lief und lief es.“ Während Poker-Spieler wie die professionell spielende „Schwarze Mamba“ Sandra Naujoks es nicht auf die neun vorderen Plätze schafften, überraschte der Schlosser aus Aschersleben doch den einen oder anderen Teilnehmer. Zimmermann hat 2013 drei Turniere gespielt, alle in Aschersleben. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Klaus Dietze, Geschäftsführer von MSM-Sportmarketing, organisiert die Poker-Meisterschaften in der Eine-Stadt.

Eines der begehrten Armbänder konnte er im Gegensatz zum Ascherslebener Landesmeister Ronny Becker, mit dem er auch in Leipzig spielte, dabei noch nicht umlegen. „Zweiter, Zweiter, Achter, ich saß immer am Finaltisch. Aber vielleicht bin ich der ewige Zweite.“ Doch am entscheidenden Tag wird alles etwas anders sein als bisher. „In Leipzig habe ich um 10 Uhr begonnen und war 22.30 Uhr fertig. Bei der Endrunde werden wir am TV-Tisch spielen, ganz Deutschland kann zuschauen. Anderthalb Stunden, so 20 Runden, dann ist die Entscheidung gefallen, eben etwas Lotto“, denkt der Pokerspieler.

Ohne Sonnenbrille oder Poker-Shirt

Seine Freundin habe mit seiner Leidenschaft keine Probleme, „solange es nicht überhand nimmt. So ein Turnier mit Einsatz und Getränken hat schon seinen Preis.“ Nico Zimmermann spielt wie die meisten Pokerer viel online, um sein Spiel zu verbessern. Er hat schon immer was für Karten übrig gehabt, der Poker-Fernseh-Hype erfasste auch ihn vor fünf Jahren. „Es ist meine große Leidenschaft“, sagt der Ascherslebener, der sich ganz normal an den Tisch mit dem Dealer und seinen Konkurrenten setzt. „Ich brauche keine Sonnenbrille oder Poker-T-Shirt.“