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Gedenkveranstaltung Pogromnacht in Aschersleben: Auf jüdischem Friedhof soll Ort der Erinnerung entstehen

Bei einer Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof in Aschersleben soll auch an die Zerstörung der Aussegnungshalle erinnert werden. Der Friedhof wurde in den letzten Jahren neu gestaltet.

07.11.2024, 12:15
Auf dem jüdischen Friedhof in Aschersleben soll der Zerstörung der Aussegnungshalle, hier auf einem historischen Foto, gedacht werden.
Auf dem jüdischen Friedhof in Aschersleben soll der Zerstörung der Aussegnungshalle, hier auf einem historischen Foto, gedacht werden. (Repro: Frank Gehrmann)

Aschersleben/MZ - Am Sonntag, 10. November, um 10 Uhr, findet auf dem jüdischen Friedhof an der Schmidtmannstraße, gegenüber dem städtischen Friedhof, eine Gedenkveranstaltung aus Anlass der Pogromnacht und des Jahrestages der Zerstörung der Aussegnungshalle in Aschersleben statt.

In diesem Zuge soll auch der Abschluss des Projekts „Jüdischer Friedhof in Aschersleben, Neugestaltung des Standorts der zerstörten Aussegnungshalle“ des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt und des Vereins „Niemand wird vergessen“ begangen werden.

Die Gedenkveranstaltung wird gemeinsam mit Schülern gestaltet, informiert der Landesverband in einer Pressemitteilung. Außerdem sind Oberbürgermeister Steffen Amme und der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Max Privorozki bei der Veranstaltung dabei.

Der Arbeitseinsatz auf dem jüdischer Friedhof Aschersleben Ende Juni war einer von insgesamt drei.
Der Arbeitseinsatz auf dem jüdischer Friedhof Aschersleben Ende Juni war einer von insgesamt drei.
(Foto: Frank Gehrmarnn/Archiv)

Mehrere Arbeitseinsätze

Rückblick auf die vergangenen Monate: In insgesamt drei Arbeitseinsätzen des Vereins „Niemand wird vergessen“ im Oktober 2023, Juni 2024 und September 2024 konnte der verwilderte Teil um den Standort der zerstörten Aussegnungshalle wieder in einen würdigen und gepflegten Zustand versetzt und die Grundstruktur des Friedhofes wieder hergestellt werden. Der Arbeitseinsatz zur Anlage der Rasenfläche im September fand mit der Hilfe von Nachbarn und zusätzlichen Freiwilligen statt. Nach dem Abschluss des Projekts soll der Standort der zerstörten Aussegnungshalle im nächsten Jahr als Gedenk- und Erinnerungsort gestaltet werden.

Geschichte der Halle

Die Aussegnungshalle auf dem jüdischen Friedhof in Aschersleben wurde in den Jahren 1927/28 im Auftrag des Vorstands der Israelitischen Gemeinde errichtet. Der Architekt war Hans Heckner, zugleich Stadtbaurat der Stadt Aschersleben. Die feierliche Einweihung fand am Sonntag, 2. Dezember 1928, statt. Darüber informiert der Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt in einer Pressemitteilung.

Die Aussegnungshalle in Aschersleben wurde in den späten Abendstunden des 10. November 1938 in Brand gesteckt und ihre Ruinen danach vollständig abgerissen, wird in der Mitteilung weiter informiert.