Pflege- und Altenheim Richter in Giersleben Pflege- und Altenheim Richter in Giersleben: Testläufe in der Manufaktur starten

Giersleben/MZ - Jana Richter und ihr Mann Stephan, Betreiber des Pflege- und Altenheims Richter in Giersleben, eröffnen in wenigen Tagen ihre Manufaktur auf dem Gelände. In den ehemaligen Stall hat das Paar mehr als eine halbe Million Euro für bauliche Maßnahmen und in die Technik investiert. Der Probebetrieb läuft schon, die ersten Aufträge werden bereits abgearbeitet, während letzte Bauarbeiten noch zu erledigen sind.
Das Gebäude ist innerhalb von gut zwei Jahren zu einer Schneiderei und Wäscherei ausgebaut worden, die zum einen für den Eigenbedarf arbeiten, zum anderen aber auch Auftragsspitzen für Firmen abfangen sollen - von Kleinteilen bis hin zu fertigen Brautkleidern oder Teilen davon, erklärt Jana Richter. Sie selbst kommt aus einer Schneiderfamilie, die dieses Handwerk über mehrere Generationen hinweg ausübte. Und Jana Richter weiß, dass Textilbetriebe in und um Aschersleben vor der Wende eine lange Tradition hatten. Sie findet es schade, dass nun, wo die Betriebe längst von der Bildfläche verschwunden sind, „so viel Wissen brach liegt“.
Noch mehr Mitarbeiter sind geplant
Für Thea Doberstein ist die Anstellung bei Richters eine neue Chance. Die Diplom-Designerin war mit Unterbrechungen seit 2005 arbeitslos und die neue Arbeit bietet ihr die Möglichkeit, auch eigene Ideen umzusetzen. Denn in der Manufaktur soll aus dem, was da ist, Neues entstehen. Im Moment arbeitet sie jedoch mit hochwertigen Stoffen für Brautmoden Köln und fertigt gerade einen Bolero. Neben ihr an der Nähmaschine arbeitet Inka Winkler aus Sandersleben. Sie habe dem letzten Jahrgang angehört, der in der ehemaligen DDR das Schneiderhandwerk gelernt hat. Die Mitarbeiterinnen in der Schneiderei können noch auf fünf aufgestockt werden, in der Wäscherei sollen vier Mitarbeiter einen Arbeitsplatz finden. Die Wäscherei arbeitet zunächst für die eigenen Häuser, denn neben der Einrichtung in Giersleben betreiben Richters auch ein Altenheim in Aschersleben. Doch auch für den Gastro- oder Krankenhausbedarf können die Gierslebener waschen. „Von der Technik her sind wir sogar epidemietauglich“, sagt Frau Richter stolz.
Überhaupt haben die Unternehmer stark in Technik investiert: vom Blockheizkraftwerk, das beide Häuser auf dem Gelände mit Wärme versorgt, bis hin zu Trockner und Mangel, die über Erdgas beheizt werden.