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Personalkonzept der Stadt Personalkonzept der Stadt Aschersleben: Weniger Leute für die gleiche Arbeit

Von Harald Vopel 27.06.2017, 06:45
Das Rathaus in Aschersleben
Das Rathaus in Aschersleben Frank Gehrmann

Aschersleben - Abgestimmt wurde nicht. Es handelte sich lediglich um eine sogenannte Informationsvorlage. Mit der wurden die Mitglieder des Ascherslebener Stadtrates über das Konzept zur Personalentwicklung der Stadt ins Bild gesetzt. Das Konzept reicht bis ins Jahr 2027.

Personalentwicklung bis 2027

Einige in diesem Plan enthaltenen Zahlen sorgten bei manchem Stadtrat allerdings für einige Verwirrung. Unter anderem wollte Michael Rother (CDU) von der Stadtverwaltung wissen, ob man sich von der im Haushalts-Konsolidierungskonzept festgeschriebenen Zielstellung, bis 2020 die Belegschaft in der Kernverwaltung auf 100 Stellen zu reduzieren, verabschiedet habe. Das Personalentwicklungskonzept geht nämlich davon aus, dass 2020 offiziell immer noch 122 Stellen besetzt sein werden. Davon 111 aktiv, während elf Stellen auf Mitarbeiter entfallen, die eine Vorruhestandsregelung in Anspruch nehmen.

Auf Rothers konkrete Frage folgte eine eher schwammige Antwort. „Wir machen mit dem Personalentwicklungskonzept das, was wir derzeit verantworten können“, sagte Oberbürgermeister Andreas Michelmann. Soll wohl heißen - die Stadt versucht einen Spagat zwischen dem von der Kommunalaufsicht geforderten Stellenabbau im Sinne der Haushaltskonsolidierung und der tatsächlich möglichen Streichung von Stellen, ohne dass zu viel Sand ins Getriebe einer noch funktionierenden Verwaltung gerät.

40 Mitarbeiter scheiden aus Altersgründen aus

Über den gesamten Zeitraum der nächsten zehn Jahre erwartet die Ascherslebener Stadtverwaltung allerdings ein kräftiger Aderlass. Es sei abzusehen, dass rund 40 erfahrene Mitarbeiter der sogenannte Kernverwaltung aus Altersgründen ausscheiden werden. Das komme zwar der Konsolidierung des Haushalts entgegen, sei aber auch eine Herausforderung, wenn es um die zu erledigenden Aufgaben geht, heißt es aus dem Rathaus.

Dazu, wie das gehen soll, ist im Personalentwicklungskonzept zu lesen: „Ziel des Konzeptes stellt eine Straffung der Organisations- und Aufgabenstruktur dar. Diese gilt es durch Maßnahmen wie zum Beispiel Zusammenlegung von Ämtern, Aufgabenbündelungen sowie einen strengen Umgang mit Altersteilzeit- und Altersrentenstellen und letztlich durch ein Poolstellenverfahren (Springer) zu realisieren.“ Mit anderen Worten - weniger Leute sollen möglichst die gleiche Arbeit erledigen.

Berufsausbildung soll Eigenbedarf decken

Gegenwärtig organisiert sich die Stadtverwaltung in den Bereich Oberbürgermeister, in drei Dezernate und 13 Ämter. Alle Bereiche werden in den kommenden Jahren von Veränderungen betroffen sein. So sieht das Konzept für 2018 den Wegfall einer Dezernentenstelle (Dezernat I -Service) vor. Außerdem soll im selben Jahr die Stelle „Hausmeister, Fahrer, Bote“ einer Außeneinrichtung der Stadt zugeordnet werden. Sie würde damit aus der Statistik der Kernverwaltung herausfallen.

In den darauf folgenden Jahren sollen insgesamt über 30 der jetzt noch existierenden Stellen wegfallen. Dazu kommen zahlreiche Umbesetzungen. Im Konzept heißt es aber auch: „Neben den beabsichtigten Einsparungen muss bemerkt werden, dass in den Ämtern, die fachspezifische Aufgaben wahrnehmen, der Einsatz von Fachpersonal unabdingbar ist, mit der Folge, dass externe Einstellungen nicht zu vermeiden sind.“

Als einen weiter Sicherheitsgurt sieht die Verwaltung die Berufsausbildung im Rathaus. Die soll vor allem den Eigenbedarf an nachrückenden gut ausgebildeten Mitarbeitern decken. (mz)