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Panne bei Abitur Panne bei Physik-Abitur: 26 Schüler am Gymnasium Stephaneum Aschersleben bekommen neue Aufgaben

Von Regine Lotzmann 04.05.2018, 07:45
Dicker Tresor im Gymnasium: Hier sind die Aufgaben sicher.
Dicker Tresor im Gymnasium: Hier sind die Aufgaben sicher. Gehrmann

Aschersleben - „Also wir waren es nicht!“, sagt Klaus Winter und wehrt erleichtert ab. In Aschersleben wurde der Briefumschlag mit den Physik-Aufgaben für die schriftliche Abiturprüfung, dessen vorzeitiges Öffnen für eine landesweite Panne gesorgt hatte, definitiv nicht aufgemacht, erklärt der Schulleiter des Ascherslebener Gymnasiums Stephaneum.

Das Bildungsministerium hatte die eigentlich für diesen Donnerstag geplante Physik-Prüfung am Vortag nämlich abgeblasen, weil ein Lehrer den Prüfungsumschlag versehentlich geöffnet hatte (die MZ berichtete). Nun müssen die betroffenen Zwölftklässler - in Sachsen-Anhalt sind das etwa 400 - mit ihrer Prüfung bis zum nächsten Mittwoch warten.

104 Schüler wollen 2018 Abitur in Aschersleben machen

Auch in Aschersleben. „Bei uns sind das 26 Schüler“, sagt Winter, in dessen Gymnasium in diesem Jahr insgesamt 104 Jungen und Mädchen das Abitur ablegen wollen. Auch hier hat die Nachricht über die verschobene Prüfung natürlich für Aufregung gesorgt. „Aber wir wurden relativ früh informiert, so dass wir allen Schülern noch rechtzeitig Bescheid geben konnten“, fährt der Schulleiter fort.

Der muss nun nach Magdeburg fahren und von dort die neuen Prüfungsaufgaben holen. Davon habe das Ministerium laut Winter zur Sicherheit immer noch einige parat. Zum Beispiel auch für Nachschreiber.

„Allerdings gibt es für Aschersleben nur zwei Prüfungs-Exemplare, die werden dann am Prüfungstag kopiert“, verrät der Schulleiter und erzählt, dass auf dem Umschlag genaue Anweisungen stehen, wann und wie der zu öffnen sei.

Bis dahin schlummern die neuen Physik-Aufgaben neben denen der anderen Prüfungsfächer sicher verschlossen in einem dicken Tresor. „Der stammt noch von der Olsenbande“, sagt der Stephaneer-Chef und lacht.

„Es bleibt ausreichend Zeit für die Korrekturen“

Kein Wunder, hat das Exemplar - mit seinen goldenen Rosetten und dem komplizierten Schließmechanismus - doch tatsächlich etwas von einem antiken Stück.

„Eigentlich wäre Englisch am nächsten Montag ja unsere letzte schriftliche Prüfung gewesen, nun wird es Physik am Mittwoch sein“, fährt Winter fort. Die Planungen durcheinander bringe das nicht. „Es bleibt auch ausreichend Zeit für die Korrekturen.“

Und ob die Ascherslebener Schüler wegen der Verschiebung sauer sind? „Die wissen ja nicht, ob die alten Aufgaben leichter oder schwerer waren - und haben nun auch noch ein bisschen mehr Zeit zum Lernen“, sagt der Schulleiter, der - praktisch wie er ist - die anderen Aufgaben im nächsten Jahr einfach zum Üben nehmen will. (mz)