Ostrock Ostrock-Konzert: City spielt am Freitag im Bestehornhaus in Aschersleben

Aschersleben - Rocklegenden gastieren am Freitagabend in Aschersleben. In drei Jahren wird die Berliner Band City 50 Jahre alt. Im vergangenen Jahr füllte City zusammen mit Karat, Puhdys-Sänger Dieter „Maschine“ Birr und Matthias Reim auf der Rocklegenden-Tour große Arenen.
Seit Herbst sind Sänger Toni Krahl, der legendäre „Teufelsgeiger“ und Bassist Georgi Gogow sowie die Bandgründer Fritz Puppel, der Gitarrist mit Cowboyhut und der stets barfuß trommelnde Schlagzeuger Klaus Selmke mit ihrer Candlelight-Tour in Kirchen, Theatern und Kulturhäusern unterwegs.
Der Saal im Bestehornhaus ist fast ausverkauft
Die nostalgischen Kerzenleuchter, die fast für Lagerfeueratmosphäre sorgen, wie ein Rezensent des Internetportals „Deutsche Mugge“ einschätzte, stehen nun am Freitag ab 20 Uhr auf der Bühne des Bestehornhauses in Aschersleben. Der Saal ist jetzt schon fast ausverkauft. Es gibt nur noch wenige Restkarten.
Die Erwartungsfreude bei den Fans ist groß. Seitdem die Band 1977 mit „Am Fenster“ bekannt wurde, die gleichnamige Platte auch in Westdeutschland veröffentlicht wurde und City in Griechenland die erste Goldene Schallplatte für eine Ostband holte, darf dieser Song bei keinem Konzert fehlen.
Kein Wunder, dass die Band 2002 ein Album mit dem Titel „Am Fenster 2“ nachlegte und mit dem Lied „Flieg ich um die Welt“ einen weiteren Gassenhauer auspackte.
2017 versuchte City mit ihrem jüngsten Album wieder an einen alten Hit anzuknüpfen. Aus dem Titelsong der LP „Unter der Haut“ von 1983 wurde „Das Blut so laut (Unter der Haut 2.0)“. Und wie auf jeder Platte von City findet sich auch hier ein Gassenhauer mit Hitpotenzial.
„HeyYa (Immer gradeaus)“ hätte den Weg zu den Radiostationen und ins Fernsehen genauso verdient, wie einst „Casablanca“ und Co., doch zum Leidwesen der Band laufen auf den Radiostationen weiterhin nur die von der DDR-Kulturobrigkeit freigegebenen Songs, die den Weg auf Amiga-Vinyl fanden.
„HeyYa (Immer gradeaus)“ hat Hit-Potenzial
Dass die Fans der Band diese neuen Songs aber genauso lieben wie die Oldies, erklärt sich aus dem Können der Band, immer wieder neue Hits schreiben zu können.
City ist eine Band, die nie stehen geblieben ist. Als Georgi Gogow die Band 1981 verließ, ging es mit dem Slogan „Ohne Bass und ohne Haare mit City in die 80’er Jahre“ weiter. Als sich 1989 alles westlichen Bands zuwandte, gründeten Krahl und Puppel ihr eigenes Plattenlabel, spielten 1990 „Keine Angst“ ein und produzierten junge Bands.
Bis sich die Band nach einigen Best-of-Alben 1997 mit „Rauchzeichen“ - Gogow war inzwischen wieder mit von der Partie, zurückmeldete und an alte Erfolge anknüpfte. Sechs neue Studioalben sind seitdem erschienen. Dazu kommen zwei Studioalben mit den Rocklegenden sowie mehrere Live-DVDs und Best-of-Zusammenstellungen.
Eigentlich könnten die Rocklegenden um Toni Krahl schon ihre Rockerrente genießen. Doch wie Mick Jagger und seine Stones ziehen Krahl, der am 3. Oktober 70 wird, Puppel (74), Gogow (70) und „Küken“ Hennig (67) zur Freude ihrer Anhänger weiter durch die Lande, um ihrem Beruf und Hobby zu frönen.
Sie berühren die Menschen mit dem alten Lied von Bettina Wegener „Kleine Hände“ oder „Sag mir wo die Blumen sind“ und lassen sie mitklatschen bei „Sommerherzen“, dem Bots-Klassiker „Sieben Tage lang“, „Weil die Erde eine Kugel ist“ oder „Es ist immer noch Sommer“.
Und wenn am Ende erneut „Am Fenster“ erklingt, dann weiß auch der letzte im Saal, warum von Rocklegenden die Rede ist und warum gerade am Wochenende in Dresden ein Theaterstück mit dem Titel „Die Legende vom heißen Sommer“ mit großem Erfolg seine Premiere erlebte.
Kartenanfragen an die Touristinformation unter Tel. 03473/8 40 94 40 (mz)