Nach der Operation am Abend wieder zu Hause
Staßfurt/MZ. - "Der Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus betrug 1990 noch zwölf bis 14 Tage. Gegenwärtig sind es nur noch acht Tage", berichtete der Ärztliche Geschäftsführer der Kreisklinik Aschersleben-Staßfurt, Chefarzt Dr. Erik Czihal. Gleich zu Beginn hatten sich viele Interessierte im Krankenhaus eingefunden. Den Grund dafür, dass Patienten nicht mehr so lange im Krankenhaus bleiben müssen, sieht der Chefarzt in dem vor drei Jahren gegründeten Ambulanten Operationszentrum. Die Operationsmethoden seien so vervollkommnet worden, dass sie die Patienten weniger belasten. Am Abend könnten die Operierten das Krankenhaus wieder verlassen. "Sollte die Operation komplizierter sein als erwartet, ist eine stationäre Aufnahme gesichert", so Czihal.
Der Chefarzt der Gynäkologie, Dr. Günther Hasslbauer, ist meist von vielen Frauen umringt. Er zeigt ihnen am Modell, wie eine Brust richtig nach Knoten abgetastet wird. "Wenn der Brustkrebs früh erkannt wird, kann er noch geheilt, im fortgeschrittenen Stadium nur noch behandelt werden", sagt der Chefarzt. Bei Oberärztin Dr. Katrin Getzlaff können die Besucher am Bildschirm eine neue Methode zum Entfernen von Polypen in der Gebärmutter miterleben. "Seit wir diese Behandlungsmethode anwenden, müssen weniger dieser Organe entfernt werden", so Hasslbauer. In sein Arbeitsgebiet fällt auch das Tabuthema der Inkontinenz. Nach seiner Meinung könnte vielen Betroffenen auf einfache Weise geholfen werden, wenn sie den Mut fänden, rechtzeitig zum Arzt zu gehen.
Beim Facharzt für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, Dr. Harald Jahns, erfahren die interessierten Besucher, warum das Entfernen von Polypen aus dem Nasenraum so wichtig ist. Als Folgen nennt er die Mittelohrentzündung, die zur Taubheit führen kann.
Wer Fragen zur Arthrose, Prothesen oder Erkrankungen an den Händen hatte, der war beim Spezialisten für Handchirurgie und Leiter des Ambulanten Operativen Zentrums, Dr. Andreas Mahlfeld, an der richtigen Stelle. Er hatte auch die Idee für den Tag der offenen Tür seiner Einrichtung. Der Chirurg demonstrierte an Modellen, wie mit Hilfe verschiedener Methoden die Gelenke erhalten oder wieder funktionstüchtig gemacht werden können. Gleich nebenan erfuhren die Besucher von Physiotherapeuten, mit welchen Mitteln und Methoden nach einer Operation der Heilungsprozess unterstützt werden kann.
"Mit der Zahl der Besucher waren Ärzte und Schwestern des Ambulanten Operativen Zentrums sehr zufrieden", erklärte die Referentin der Geschäftsführung, Julia Tarlatt.