MZ vor Ort MZ vor Ort: Hauptstraße wird zur Rennpiste
Hoym/MZ. - Sein Hauptanliegen, und daraus machte Gille keinen Hehl, seien die Raser, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort fahren. "Ich denke, dass etwa 70 Prozent zu schnell fahren. Nur die wenigsten halten sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Nur fliegen ist noch schöner", macht der Rentner seinem Ärger Luft. Schon des öfteren habe er bei der Stadt und der Polizei darauf hingewiesen, mehr Kontrollen durchzuführen.
Doch vergebens, wie er sagt. Selbst die Kommune sei ratlos, wie Bruno Gille von Bürgermeister Klaus Stegmann (parteilos) weiß. Stegmann, der am MZ-Stand mal kurz vorbeikam, kennt die Sorgen der Bürger und erklärte gegenüber der MZ, dass er bereits mit dem Straßenbauamt Halberstadt und dem Straßenverkehrsamt des Landkreises Kontakt aufgenommen habe und es schon bald erste Gespräche dazu geben werde. Inwieweit es Lösungen geben werde, dazu wollte und konnte sich Stegmann noch nicht äußern. Aber es brennt den Hoymern unter den Nägeln, wie immer wieder zu hören war.
Bruno Gille hatte noch etwas auf dem Herzen: "Ich kann nicht verstehen, dass der Denkmalschutz auf Biegen und Brechen darauf besteht, zerfallene Häuser zu erhalten und den Eigentümern hohe Kosten für die Sanierung aufzubürden. Jüngstes Beispiel ist das Haus an der Bushaltestelle. Viel Kraft hat es den Besitzer gekostet, nun ist es ihm doch gelungen, das Objekt abreißen zu lassen und die Fläche ordentlich herzurichten."
Manfred Schmidt, Stammesführer bei den Pfadfindern, beklagte sich darüber, dass sie kein geeignetes Domizil mehr hätten, um ordentlich ihre Vereinsarbeit machen zu können. Bisher konnte der Verein, der derzeit aus 23 Kindern und Jugendlichen besteht, eine Teilfläche in der alten Badeanstalt nutzen. Die Stadt habe das Gelände nun verpachtet und der Verein wisse nicht wohin, meinte Schmidt, der sich auch schon an den Bürgermeister gewandt habe. "Außer einer Wiese, hat die Stadt uns nichts weiter angeboten", sagte Schmidt weiter. Die MZ sprach mit Klaus Stegmann und der erklärte, dass die Stadt auf der Suche nach etwas passendem sei, aber so schnell lasse sich das Problem nicht klären. "Wir sind dran", versprach das Stadtoberhaupt.
Besonders an den Wochenenden verwandelt sich die Buschstraße in Hoym zur einer Rennstrecke für Moped- und Motorradfahrer. Kerstin Krusch wohnt in dieser Straße und sie beklagte sich darüber, dass die Familie nicht schlafen könne, weil in der Straße Rennen gefahren werden. "In unserem Schlafzimmer ist es taghell und der Lärm ohrenbetäubend", erklärte die junge Mutter von zwei Kindern.
Bei der Polizei und bei der Stadt habe sie sich zwar schon beschwert, aber die können auch nur was tun, wenn sie die Fahrzeughalter auf frischer Tat ertappe oder jemand Anzeige erstatten würde. Bürgermeister Stegmann weiß, dass hier immer mal wieder Kontrollen angesetzt werden, aber das spreche sich natürlich schnell herum.
Frau Krusch wollte aber auch noch was Positives loswerden. Dass das Prinzenhaus wieder zur Schule umgebaut wird, findet Frau Krusch toll. Ihre Tochter kommt nämlich im nächsten Jahr zur Schule. Diese Neuigkeit hat sie auch in der MZ gelesen, die die junge Frau täglich sehr intensiv studiert. Bei diversen Preisausschreiben habe sie auch schon etwas gewonnen, freut sich die junge Mutti.
Über Schäden an der Bundesstraße 6 im Bereich der Ernst-Thälmann-Straße eins und zwei, 12,13,14, ärgert sich Uwe Genau. Die Anwohner hatten sich bereits im April diesen Jahres an das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft gewandt, weil im Laufe der Zeit die Absteller für die Wasserleitungen zu den Häusern durch die Belastung in den Belag gedrückt worden sind. "Bis heute haben wir auf unser Schreiben keine Antwort bekommen. Ich weiß, dass so etwas nicht von heute auf morgen zu lösen ist, aber wir hätten erwartet, dass wir wenigstens mal einen Zwischenbescheid erhalten. Aber nichts dergleichen", ärgert sich Genau.