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MZ vor Ort MZ vor Ort: Eintritt für Bergsee erregt die Gemüter

Von Detlef Horenburg und Detlef Anders 24.07.2002, 14:45

Güntersberge/MZ. - Doris Heidecke zeigte ihr Unverständnis darüber, dass durch den jetzigen Betreiber in "unverschämter Höhe" Jahreskartengebühren genommen werden. Im vorigen Jahr seien es 30 Mark gewesen, in diesem 30 Euro. "Das ist pure Abzockerei", schimpfte sie. Sie wolle nur im See baden gehen und verursache keinen Müll. Gegen eine geringe Gebühr hätte sie nichts einzuwenden. Auch Sigrid Haase empfindet es als "modernes Raubrittertum", was dort am See fabriziert wird. Wenn der Wirt vom See über 50 Prozent Einnahmeverluste in der Zeitung klagt, dann sei dies auch Folge des "stillen Protestes der Güntersberge gegen den Horroreintritt". Otto Peters machte für die ganze Misere den Stadtrat verantwortlich: "Die haben den Teilverkauf ohne Auflagen beschlossen." Kritik übte er auch über die vielen Fehler in der MZ. "Habt ihr keine vernünftige Software", fragte der Rentner.

Mario Wenske findet es völlig in Ordnung, dass am Badesee Eintritt genommen wird. Schließlich habe der Wirt für die Pflege des Gebietes auch Aufwendungen, um es in Ordnung zu halten und muss auch die Versicherung bezahlen. Woanders wird auch Eintritt verlangt, sagte er. Allerdings findet der 18-Jährige die Gebühr für die Jahreskarte ebenfalls zu hoch. Kritik übte er am Kinder-Erholungszentrum, das die Kinder zum Baden nach Magdeburg bringt. Das Geld sollte lieber im Ort bleiben.

Lob gab es für die MZ von Heinz Fessel. "Ihr habt immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Bürger", betonte er. Der Stadtrat zeigte sich zufrieden über den Wochenmarkt, der von den Güntersbergern jeden Mittwoch von 9 bis 17 Uhr gut angenommen wird. Er lud die Bürger der Nachbarorte ein, den Markt zu besuchen. Auch seien weitere Händler willkommen. Giesela Wichmann lobte ebenfalls ihre MZ. "Bleibt weiter so neutral", empfahl sie. Einen Wunsch hatte sie dennoch: "Kündigt doch bitte die verschiedenen Messen im Land im Ratgeber rechtzeitiger an und nicht erst dann, wenn sie schon im Gange sind."

Hartmuth Kroll ärgerte sich darüber, dass es keine Bushaltestelle mehr in der Ortsmitte gibt. Einen viertelstündigen Fußmarsch müsse er von seiner Wohnung am Bergsee zur neuen Bushaltestelle in der Georg-Freitag-Straße einplanen. Das seien 600 bis 800 Meter mehr als früher. In anderen Orten gäbe es auch Haltestellen im Ortszentrum. Bürgermeister Kurt Kipper verteidigte die aus dem Dorferneuerungsplan stammende Entscheidung zur Verlagerung in die Nebenstraße mit Hinweis auf die bessere Anbindung an die Selketalbahn. Außerdem seien die Unterhaltungskosten gesunken, da die Stadt vorher drei Haltestellen an der Bundesstraße betreuen musste. Annemarie Münch wünschte sich von der MZ Informationen über Veranstaltungen in den Kreisen Wernigerode und Sangerhausen. Auch Jens Breitenbach plädierte für ein "Großkreisdenken". Den Zeitpunkt der MZ-Aktion am Vormittag bezeichnete er im Namen der "arbeitenden Bevölkerung" als "ungünstig".

Im Nahverkehr fehlt Jens Breitenbach ein "Gesamtharzverkehrskonzept". Touristen und Einheimische wären per Bus zwar gut mit Quedlinburg verbunden, doch Breitenbach wünschte sich eine Schnellbuslinie auf der B242 über den Harz, die an den Regionalverkehr angebunden werden sollte, und so Ost- und Westharz besser verbindet. Er bemängelte zudem, dass Q-Bus seinen Fahrplan nicht auf seiner Internetseite veröffentlicht und erklärte, nur durch Zufall auf der Landkreisseite auf den Fahrplan gestoßen zu sein. Auf eine laufende Ausstellung mit alten Güntersberger Ansichten in der Kirche verwies Ortschronist Walter Garscha.

Margit Blättermann erregte sich über die hohen Übergangsgelder, die ehemalige Bundestagsabgeordnete erhalten, wenn sie im Herbst nicht wieder gewählt werden: "und die Kommunen haben kein Geld, um Löcher in den Straßen zu reparieren". Besonders schlimm seien die Schlaglöcher im Winkel und der Friedensstraße. Mit einen großen Lob kam Barbara Grzyb. Die Familie Losse in der Georg-Freitag-Straße 145 trage durch die Gestaltung ihres Hauses sehr zur Ortsbildverbesserung bei.