1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Amerikanische Kultur: Musiker Wisconsin USA berichtet von Menominee-Indianern: Spanmnender Unterricht an Burgschule Aschersleben

Amerikanische Kultur Musiker Wisconsin USA berichtet von Menominee-Indianern: Spanmnender Unterricht an Burgschule Aschersleben

Von Harald Vopel 02.11.2019, 08:56
Wade Fernandez gibt an der Burgschule Unterricht der besonderen Art, mit Musik von der indianischen Flöte.
Wade Fernandez gibt an der Burgschule Unterricht der besonderen Art, mit Musik von der indianischen Flöte. Frank Fehrmann

Aschersleben - Es war der etwas andere Ausflug in das Leben der amerikanischen Ureinwohner. Weitab vom Westernklischee einschlägiger Filmstreifen. Eine Stunde lang erfuhren die Schüler der zehnten Klassen der Ascherslebener Burgschule aus erster Hand von der Geschichte der Indianer.

Dazu hatte Schulleiterin Claudia Brandt-Heim den amerikanischen Sänger und Songwriter Wade Fernandez eingeladen. Der Gitarrist und Spieler der indianischen Flöte und Menominee-Indianer aus Wisconsin hatte dann auch keine Mühe, seine jungen Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula der Schule zu beeindrucken.

Schulleiterin Claudia Brandt-Heim hatte den Sänger Wade Fernandez eingeladen

Die Veranstaltung geriet fachübergreifend zum Englisch-, Musik- und Geschichtsunterricht gleichermaßen. Wade Fernandez, der gerade auf Tour durch Europa ist, erzählte von der Zeit, in der die Indianer noch allein auf dem amerikanischen Kontinent lebten, über die Entdeckung Amerikas durch die Europäer, deren Landnahme bis zu den Traditionen der immer noch in den USA lebenden Indianer. Alles auf Englisch.

Und natürlich lieferte der in der internationalen Musikszene bekannte Künstler, der auch als Vater des Native American Blues bezeichnet wird, gleich mehrere Kostproben indianischer Klänge. Gespielt auf der E-Gitarre und dann gleichzeitig auch auf der indianischen Flöte.

Für Wade Fernandez ist die Musik ein Mittel, um auf die Situation der Native Americans, der amerikanischen Ureinwohner, hinzuweisen. Er kämpft für den Erhalt der Kultur und Sprache seines Stammes. In seinen Liedern drücken sich Freude und Schmerz, Begeisterung und Erschrecken, Liebe und Enttäuschung aus. Und am Ende lernten die Burgschüler sogar noch einige Wörter aus der Stammessprache des Gastes.

Wade Fernandez gilt als wichtiger Vertreter des Native American Blues

Fernandez trat übrigens nicht zum ersten Mal in Aschersleben auf. Vor vier Jahren habe er schon einmal eine Vorstellung - oder besser gesagt eine nachhaltige Unterrichtsstunde - an der Burgschule gegeben, sagt Schulleiterin Brandt-Heim.

Und wenn der Menominee-Indianer aus den USA davon spricht, dass die Menschen gemeinsam und in Brüderlichkeit leben sollen, dann passe das sehr gut zum Unterricht an ihrer Schule, in der unterschiedliche Nationalitäten gemeinsam lernen. Diesmal hatte Wade Fernandez am selben Tag übrigens noch einen zweiten Auftritt am Gymnasium Stephaneum. (mz)