Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Mitteldeutsche Kammerphilharmonie: "Frisch gestrichen" unterwegs
Schönebeck/aschersleben/MZ - Es klingt sehr selbstbewusst: „Und dann ist da noch der jährliche Schönebecker Operettensommer, das einzig wahre Operettenfestival nördlich von Wien, bei dem das Orchester in einer langen Tradition die richtige Klangfarbe mitbestimmt“, heißt es im neuen Programm. Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie mit Sitz in Schönebeck, „Hausorchester“ des Salzlandkreises und in ganz Sachsen-Anhalt tätig, bestreitet jährlich mehr als 100 Veranstaltungen. Die 25 Musiker aus über neun Nationen beherrschen die unterschiedlichsten Stilrichtungen von Barock bis Romantik, von Operette bis neuer Musik, von Jazz bis Pop und treten nicht nur am Bierer Berg ins Rampenlicht.
Nachdem am vergangenen Wochenende der letzte Ton verklungen ist, verabschiedet sich der Klangkörper in die wohlverdienten Orchesterferien, um dann Anfang September wieder den Betrieb aufzunehmen, zu dem zahlreiche Proben für das anspruchsvolle wie interessante Programm gehören. Das stellen die Kammerphilharmoniker dieser Tage vor. Auch wenn die Tourneeprogramme „Angepfiffen“ und „Frisch gestrichen“ heißen, der Bezug zur aktuellen Kulturpolitik des Landes steht dabei nicht im Vordergrund. Die Sopranistin Jule Vortisch und die Bläser gestalten das eine „Unterwegs“-Repertoire, die Streicher mit Elena Tkachenko das andere.
Auch in der zweiten Saison unter der Leitung des Holländers Gerard Oskamp will das Orchester in zeitgemäßer und publikumsnaher Weise auf die nächsten Etappe seiner erfolgreichen Geschichte gehen. Oskamp hofft, dass Programm wie Solisten die Begeisterung der Konzertgäste wecken. Um sich musikalisch zu verstärken, sitzen in den kommenden Monaten unter den Musikern einige Praktikanten. Sie verstärken die II. Violinen und die Flöten sowie rücken an die Notenständer von Viola, Oboe, Fagott und Trompete.
Die Hausmusiker des Salzlandkreises bespielen den Tolberg-Saal Schönebeck, die Theater Bernburg und Staßfurt sowie das Magdeburger Gesellschaftshaus. Dabei setzt das Orchester auf seine beliebte „Große“ und „Kleine“ sowie auf Flexibilität mittels des Wahlabos. So reichen das musikalische und Themen-Spektrum von der Romantik über Konzerte die skandinavischen, britischen und russischen Komponisten gewidmet sind.
Am 7. November erklingen im Tolberg-Saal unter dem Titel „Impulsive Schöpfer“ Werke der neuen und neu-klassischen Musik. Höhepunkt wird die Uraufführung von „Big Bang“ des Klaviersolisten Stephan König sein.
Wissend um seine Kleinheit, kooperiert die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie mit dem Wernigeröder Philharmonischen Kammerorchester, wenn Gustav Mahlers „Des Knaben Wunderhorn“ und Bruckners „Nullte Symphonie“ erklingen.