Spendenaktion Mehringer Feuerwehr hofft auf viele Spenden für Wärmebildkamera
Die Ortsfeuerwehr Mehringen sammelt über die Crowdfunding-Plattform „99 Funken“ mit der Salzlandsparkasse Geld für eine Wärmebildkamera. Warum diese nötig sei und teuer ist.
Mehringen/MZ - Die Freiwillige Feuerwehr Mehringen benötigt eine Wärmebildkamera. Um in verrauchten Räumen, in denen man die Hand vor Augen nicht sieht, Menschen oder Tiere zu finden, ist eine Wärmebildkamera ein tolles Hilfsmittel, weiß Ortswehrleiter Martin Bork. Mit seinen Kameraden hat er am Monatsanfang mit Hilfe der Salzlandsparkasse zu einer Crowdfunding-Aktion aufgerufen, um das notwendige Geld per Spenden sammeln zu können.
7.500 Euro sind dafür notwendig. 2.435 Euro waren bis Mittwochvormittag zugesagt. Martin Bork hofft, dass die notwendige Schwelle für die Aktion überschritten wird und ihr Projekt, das bis Ende April online ist, realisiert werden kann.
Die Idee zu einer solchen Aktion hatte der Ortswehrleiter schon einige Jahre im Hinterkopf, nachdem er von einer erfolgreichen Aktion der Freiwilligen Feuerwehr in Meisdorf gelesen hatte. Gerätewart Stefan Wienchor klemmte sich dahinter und sorgte dafür, dass das Projekt bei der Sparkasse beantragt und geprüft wurde, so dass es nun online gegangen ist.
Kamera war nicht auf dem Fahrzeug
Eigentlich hätte eine Wärmebildkamera schon auf dem neuen Löschfahrzeug drauf sein können. Doch damals habe das Land nicht so sehr darauf geachtet und als Extra-Ausrüstungsgegenstand habe die Stadt Aschersleben die Wärmebildkamera nicht bestellt, weil die Ortsfeuerwehr Aschersleben eine solche Kamera besitzt, so Bork.
Aber die Kameraden aus Aschersleben fahren schon um die 300 Einsätze jedes Jahr. Da wolle man die Kollegen nicht für jede Kleinigkeit rausholen, bloß weil man mal eine Wärmebildkamera für Nachlöscharbeiten benötige, sagt er. Und wenn es in Schackstedt brennt und die Mehringer als erste am Brandort sind und zur Menschen- oder Tierrettung müssen, können sie nicht warten, bis die Ascherslebener, die erst durch die gesamte Stadt fahren müssen, mit der Kamera eingetroffen sind.
„Bei null Sicht ist so eine Wärmebildkamera Gold wert“, betont der Ortswehrleiter. Da sehe man mit der Kamera immer den Menschen als „Wärmequelle“. Die Wahrscheinlichkeit, ihn mit Kamera zu finden, sei um 100 Prozent höher. Aber auch bei Bränden in Häusern, bei denen man noch keine Flammen, sondern nur Rauch sehe, sei der Brandherd mit so einer Kamera viel eher zu lokalisieren. Höherer Schaden könne abgewendet werden.
Spendenbox beim Osterfeuer
Das Sammelziel sind 7.500 Euro. Wie Martin Bork hervorhebt, packt die Sparkasse bei jeder Spende bis 50 Euro dieselbe Summe noch einmal obendrauf. Die 99-Funken-Seite gibt als Laufzeit 60 Tage für die Aktion vor. Die Beantragung einer Verlängerung sei allerdings möglich, weiß der Mehringer Ortswehrleiter.
Wenn das Ziel bis zum 30. April noch nicht ganz erreicht ist, soll versucht werden, über die Kameraden noch weitere Spenden einzuwerben. Beim Osterfeuer am Sonnabend soll auch eine Spendenbox bereitstehen, kündigt Martin Bork an. Falls weniger als 6.500 Euro zusammenkommen, ist die sogenannte Fundingschwelle nicht erreicht, das heißt, dass die Aktion gescheitert ist, die Spender ihr Geld zurückbekommen.
Wärmebildkameras gebe es natürlich auch preiswert im Baumarkt, weiß Martin Bork. Aber wenn 600 Grad im Raum seien, würden die preiswerten Baumarkt-Kameras nicht richtig funktionieren und Handy-Aufsätze auch nicht. Und welcher Kamerad würde schon sein teures Handy zu einem Innenangriff mitnehmen. Versichert wäre man dabei auch nicht. Bei hohen Temperaturen könnten auch die Lithium-Ionen-Akkus von Handys hochgehen und die Kameraden, die eigentlich andere retten wollen, verletzen.
Irgendetwas kaufen und einsetzen, was nicht für die Feuerwehr zugelassen sei, das ginge eben einfach nicht, betont Bork mit Hinweis auf die Feuerwehrunfallkasse. Überall dort, wo „Feuerwehr“ darauf steht, sei es - weil dreimal auf Sicherheit geprüft - auch wesentlich teurer als im Baumarkt, weiß er.