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Masken-Start noch fraglich Masken-Start noch fraglich: Nur das erste Paket ist völlig kostenfrei

Von Harald Vopel 15.12.2020, 06:56
Sind das alles FFP-2-Masken? Sie sind unterschiedlich beschriftet, haben unterschiedliche Zertifizierungsangaben. Ganz sicher geht man mit in Deutschland hergestellten und in Deutschland zertifizieren Masken - auf dem Foto rechts unten.
Sind das alles FFP-2-Masken? Sie sind unterschiedlich beschriftet, haben unterschiedliche Zertifizierungsangaben. Ganz sicher geht man mit in Deutschland hergestellten und in Deutschland zertifizieren Masken - auf dem Foto rechts unten. Angelika Andräs

Aschersleben - FFP2-Masken findet man zwar nicht vor jedem Mund und jeder Nase, aber sie sind zurzeit in aller Munde. Erst verunsichern Medienbeiträge im Fernsehen die Bürger ob der Qualität, Zertifizierung und Tauglichkeit von Masken, und nun soll es noch in diesem Jahr drei kostenlose FFP2-Masken für die Bürger 60+ und für Risikopatienten jeden Alters geben. Insgesamt sollen bundesweit 400 Millionen dieser Masken verteilt werden. Die Regierung lässt sich das rund 2,5 Milliarden Euro kosten.

Apotheken müssen Verteilung umsetzen

Dazu, wie die Masken an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen, hatte die Apothekerkammer Empfehlungen herausgegeben: möglichst an einem gesonderten Schalter oder an einem Fenster. Ein Schild sollte darüber informieren, wer genau Masken bekommt, heißt es da. Umsetzen müssen die Verteilung der Masken aber die Apotheken. Am Dienstag, 15. Dezember, soll’s losgehen. Die Mitteldeutsche Zeitung hat nachgefragt, wie die Apotheken in der Region auf die Aktion vorbereitet sind.

Vorbereitet sei man schon - allerdings fehle noch der offizielle Startschuss, gibt Alexander Grimme, der in Aschersleben die Rats-Apotheke betreibt, zu verstehen. Zumindest hatte er bis Montagmittag noch keinen Bescheid darüber erhalten, ob die entsprechende Verordnung von der Bundesregierung bereits in Kraft gesetzt wurde.

„Ohne diese Information können und werden wir nicht mit der Verteilung beginnen“, so der Apotheker. Eine ausreichende Zahl an FFP2-Masken sei jedenfalls am Lager.

Ausgabe von insgesamt 15 Masken in drei Etappen

Grimme erklärt, dass jeder Bezugsberechtigte insgesamt 15 dieser Masken erhalten soll. Die werden in drei Etappen ausgegeben. Die ersten drei Masken - möglicherweise ab dem heutigen Dienstag - noch in diesem Jahr, die weiteren in Abständen zu jeweils sechs Stück im kommenden.

Völlig kostenfrei sei lediglich das erste Paket. Für die beiden folgenden Sechserpacks erhalten die Kunden von ihrer Krankenkasse Gutscheine. Dann werde für jede Sechserpackung allerdings auch ein Eigenbeitrag von jeweils zwei Euro fällig, so Grimme.

Von „Hamster-Käufen“ in mehreren Apotheken wird abgeraten

Der macht darauf aufmerksam, dass jeder Bezugsberechtigte die Masken möglichst in seiner Stammapotheke abholt. Und, dass jeder seinen Ausweis dabei haben sollte, damit die Ausgabe der Masken problemlos dokumentiert werden kann. Wer keine Stammapotheke hat, der erhalte die Masken auch in der Apotheke seiner Wahl. Von „Hamster-Käufen“ in mehreren Apotheken rät Grimme ab, und er appelliert an die Bezugsberechtigten solidarisch und ehrlich mit dem Angebot umzugehen.

Warten auf die ausstehende Verordnung

Thomas Eisenächer, der seit 1991 die Kügelgen Apotheke in Hoym betreibt, muss fast ein bisschen lachen. Auch er war sich am gestrigen Montag noch nicht sicher, ob er einen Tag später die ersten Masken ausgeben könne. Wie andere verweist auch der Hoymer auf die noch ausstehende Verordnung, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht angekommen war. Kommt die bis morgen, könnten zumindest die ersten Kunden mit den FFP2-Masken ausgestattet werden.

Einen größeren Lagerbestand habe er aber nicht angelegt. Eisenächer rechnet seinerseits nicht mit dem ganz großen Ansturm. „Wir sind hier auf dem Dorf, da erwarte ich vielleicht fünf bis sechs Bezugsberechtigte pro Tag“, so der Apotheker. (mz)