Majestätische Schönheit Majestätische Schönheit: "Schwäne können bis zu 20 Jahre alt werden"

Aschersleben/Seeland - Wenn sich das Seeland im Froser Feuchtbiotop in eine weite Wasserfläche verwandelt, zieht dort auch der Höckerschwan (Cygnus olor) majestätisch seine Runden. „Aber er kommt auch an allen anderen größeren Gewässern im Salzlandkreis vor“, sagt Uwe Nielitz, der ehrenamtlich für den Naturschutzbund (Nabu) arbeitet. Als Beispiel nennt er den Wilsleber See, die Tagebauseen und größeren Kiesgruben-Teiche, wie etwa in Hoym.
Könige, Herzöge und andere Blaublütler haben sich die schönen Wasservögel gehalten
Mit über zehn Kilogramm Gewicht gehört das elegante Tier sogar zu den schwersten flugfähigen Vögeln Deutschlands, weiß der Ascherslebener. „Schwäne können bis zu 20 Jahre alt werden“, erzählt er weiter und erinnert sich, dass es ein beringtes Exemplar sogar bis auf 40 Jahre geschafft hatte.
Könige, Herzöge und andere Blaublütler haben sich die schönen Wasservögel oft als Parkgeflügel gehalten, weshalb es neben den wilden eben auch halbzahme und zahme Höckerschwäne gibt. „Noch vor 60 Jahren war der wilde Höckerschwan extrem selten. Nur in Mecklenburg und Brandenburg gab es Vorkommen dieser imposanten Vögel“, weiß Nielitz.
Mittlerweile baue der Wasservogel sein gewaltiges Nest aber an jedem größeren Gewässer. Der Ornithologe spricht von rund 20.000 Paaren, die in Deutschland leben und für reichlich Nachwuchs sorgen. Immerhin fünf bis sieben Eier werden ausgebrütet und die kleinen Schwäne durch Flügelschlagen, Drohgebärden und Fauchen erbittert verteidigt.
Auch Raps als Nahrung
Als Nahrung dienen dem Tier hauptsächlich Wasserpflanzen. „Und im Winter Feldfrüchte, wie etwa Raps“, sagt der Nabu-Mitarbeiter. Und so ist es kein Wunder, dass in den kalten Monaten immer wieder ganze Gruppen von Schwänen auf den Äckern im Seeland zu sehen sind. Denn die Brutgebiete werden nur bei extremer Kälte verlassen.
„Im Winter können bei uns übrigens noch zwei weitere Arten beobachtet werden“, erzählt Uwe Nielitz von den sehr seltenen Sing- und Zwergschwänen, die aus dem Norden und dem Osten Europas ins Salzland kommen. „Diese erkennt man an den anderen Rufen und einer gelben Schnabelfärbung.“
Doch auch bei den Schwänen gilt, wie bei anderen Wasservögeln auch: Vorsicht mit dem Füttern! „Im Glauben, etwas Gutes zu tun, wird meist Brot in größeren Mengen angeboten.“ Doch das ist für die Vögel gefährlich. „Günstiger sind etwas Mais oder ein paar Haferflocken. Wenn aber ein Kind eine Toastscheibe verfüttert, ist das in Ordnung, bitte aber nicht beutelweise!“
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Tipps zum Füttern
Enten und Schwäne mit Brot füttern, das ist gut gemeinte Tierhilfe, erreicht aber genau das Gegenteil. Das Brot quillt in Entenmägen und Schwanenhälsen auf, wenn sie Wasser trinken. Das im Brot enthaltene Salz, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker machen die Vögel zudem krank und führen zu Mangelernährung oder gar zum Tod der Tiere. Nicht gefressenes Brot sinkt zudem auf den Boden der Gewässer und verunreinigt sie. Es verursacht Algen und tötet die Fische. Deshalb: Wenn Wasservögel unbedingt gefüttert werden sollen, gilt es einige Regeln zu beachten. Futter sollte nicht ins Wasser geworfen werden, sondern nur ans Ufer und nur so viel, wie die Tiere fressen können. Geeignet sind kernlose Trauben, Getreidekörner, gekochter Reis, Haferflocken oder gehackter Kopfsalat. (mz)

