Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg: Kaleidoskop der Expression
Quedlinburg/MZ. - Diese Maler aus der Vergessenheit gerissen zu haben, ist das Verdienst von Dr. Gerhard Schneider aus Olpe im Sauerland, der rund 1 500 Werke über die Jahre gesammelt hat. Diese gehen jetzt in eine Stiftung ein und werden im Solinger Museum ihre Heimstatt finden.
100 dieser Werke wird die Lyonel-Feininger-Galerie zwischen Mai und August zeigen können. Unter der Überschrift "Kaleidoskop der Expression" hat sich Direktorin Dr. Ingrid Wernecke in Übereinkunft mit dem Sammler für Arbeiten entschieden, die zwischen 1900 und der Rückkehr Lyonel Feiningers 1937 nach Amerika entstanden sind. Nicht umsonst heißt es in der Unterzeile "Entdeckungen mit Werken aus der Sammlung Gerhard Schneider", denn es wird eine Begegnung mit Künstlern wie Valentin Nagel, Erna Schmidt-Caroll, Teo Gebürsch, Werner Scholz, die es wirklich erst zu entdecken gilt.
Wie in der Galerie üblich, werden diese Arbeiten denen Feiningers gegenüber gestellt. Gerhard Schneider hat für das Faltblatt zur Ausstellungseröffnung den Text verfasst, gibt darin Einblicke in seine Sammlung. Am 22. Mai wird er dann nach Quedlinburg kommen, um diese Gedanken zu vertiefen, über sein Anliegen und seine Beweggründe für die Beschäftigung gerade mit diesen Künstlern berichten. Seine Sammlung umfasst nicht nur Werke des Expressionismus der zweiten Generation, sondern auch Arbeiten von Künstlern, die später, in der alten Bundesrepublik und der DDR, Anregungen der Expressionisten aufnahmen und neue Wege beschritten.
Für Ingrid Wernecke ist die Ausstellung eine willkommene Möglichkeit, das Ausstellungsspektrum von mit Feininger verwandter Kunst zu erweitern. "Wir bewegen uns im Kreis von Feininger, Klee, Heckel und anderen bekannten Malern der Moderne und dabei bleibt es meist", bekennt sie und wird nach "Kaleidoskop der Expression" die Zusammenarbeit mit dem Sammler Gerhard Schneider im gegenseitigen Interesse fortsetzen. Es ließen sich noch manch interessante Einblicke vermitteln, weiß sie und hat auch schon ein Projekt vor Augen: Valentin Nagel (1891-1942) mit seinen Werken in größerer Breite vorzustellen.
"Kaleidoskop der Expression" wird am Sonnabend, 22. Mai, um 11 Uhr eröffnet. Ein umfangreicher Katalog vermittelt einen Gesamteindruck von der Sammlung Gerhard Schneider. Gefördert werden Ausstellung und Katalog durch enviaM und die Stadtwerke Quedlinburg.
Mehr über Dr. Gerhard Schneider und Bürgerstiftung für verfemte Künste ist im Internet unter www.verfemte-kunst.de
zu erfahren.