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Linden- und Ernst-Toller-Straße Lindenstraße und Ernst-Toller-Straße in Aschersleben: Investoren interessieren sich für Brachflächen

Von Harald Vopel 04.08.2017, 11:45
Christian Meixner hat als Bauherr bereits die Wohnanlage am Seegraben/Ecke Staßfurter Höhe mit 22 Wohnungen errichtet.
Christian Meixner hat als Bauherr bereits die Wohnanlage am Seegraben/Ecke Staßfurter Höhe mit 22 Wohnungen errichtet. Archiv/Gehrmann

Aschersleben - Es scheint, als hätten private Investoren auf der Suche nach Bauland die Stadt Aschersleben für sich entdeckt. In der nächsten Woche finden sich jedenfalls gleich zwei Anträge auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses, in denen es um Bebauungspläne für derzeit brachliegende innerstädtische Flächen geht.

Konkret handelt es sich um das Areal des einstigen VEB Baumaschinen an der Lindenstraße und um den östlichen Teil des Grundstücks - angrenzend an die Ernst-Toller-Straße - auf dem zu DDR-Zeiten der VEB Obst, Gemüse und Speisekartoffeln (OGS) ansässig war.

Wohnungsbau geplant an der Kreuzstraße

Im Winkel zwischen Kreuzstraße und Lindenstraße - im Flächennutzungsplan der Stadt als „Bei den elf Morgen“ verzeichnet - will die Grundstückshandelsfirma „Vermietung und Verpachtung“ von Michael Glittenberg aus dem Harzgeröder Ortsteil Güntersberge Wohngebäude errichten. Entlang der Lindenstraße sollen zwei- bis zweieinhalbgeschossige Stadthäuser oder Stadtvillen entstehen, entlang der Kreuzstraße ein sogenannter Geschosswohnungsbau für Eigentumswohnungen.

Im so entstehenden Innenbereich sei der Bau von individuellen Einfamilienhäusern geplant, heißt es in einem Schreiben des Investors an die Stadt Aschersleben, mit dem der gleichzeitig ein Kaufangebot für das Grundstück bestätigt.

Die Fläche, auf der ehemals die Werkhallen der Baumaschinenbauer standen, war bereits im Jahr 1994 für eine Neubebauung vorgesehen. Unter anderem sollten 77 Sozialwohnungen entstehen. Ein anderer Teil der Fläche sollte als Mischgebiet entwickelt werden.

Bereits 1994 war eine Bebauung geplant

Nachdem drei Jahre später der damals potenzielle Investor, die GAP Leasing, in Insolvenz ging, starb nach dem Abriss der Werkhallen das Projekt. Nachdem sich jetzt ein neuer Interessent gefunden hat, berät der Stadtentwicklungsausschuss am kommenden Mittwoch über die Fortführung des Bauleitverfahrens zum Bebauungsplan.

Um den Bau von Wohnungen geht es auch im Projekt „Ernst-Toller-Straße“. Auch dieses Gelände ist als sogenannte Mischbaufläche ausgewiesen. Dort will der Ascherslebener Investor Christian Meixner auf rund 0,8 Hektar des ehemaligen OGS-Betriebsgeländes sowohl Wohngebäude als auch Gebäude mit gewerblicher Nutzung errichten.

In seinem Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans heißt es, dass sich die künftigen Gebäude insbesondere in ihrer Höhe der vorhandenen Bebauung anpassen werden. Auch sonst sollen sie sich den Eigenarten der näheren Umgebung anpassen, verspricht Meixner. Es werde sich übrigens ausschließlich um Mietwohnungen handeln.

Wohnanlage im Stil einer Bungalow-Siedlung

Das potenzielle neue Wohngebiet soll über den Bau einer Straße erschlossen werden, die am westlichen Ende der Heinrich-Heine-Straße beginnt und sich in einem Bogen bis zum südlichen Bereich der Ernst-Toller-Straße erstreckt. Dabei will der Investor auch den direkt vor den Grundstücken Ernst-Toller-Straße 17 bis 23 gelegenen Teil pflastern und mit einer LED-Straßenbeleuchtung ausstatten.

Meixners Plan ist, eine abgeschlossene Wohnanlage im Stil einer Bungalow-Siedlung entstehen zu lassen. Alles umweltbewusst, in spezieller Holzbauweise. Der Clou könnte eine in das Projekt integrierte Sozialstation werden. Gemeint ist beispielsweise die Ansiedlung von unterschiedlichen Therapeuten, die auch den künftigen Mietern zu Diensten sein könnten.

Die Mieterzielgruppe beschränke sich übrigens nicht ausschließlich auf Menschen im Seniorenalter. „Ich will durchaus auch die junge Familie ansprechen“, sagt Meixner. Und weiter: „Wenn alles nach Plan läuft und die Mühlen der Bürokratie nicht zu langsam mahlen, könnten Mitte 2019 die Mieter einziehen.“ (mz)