Landtagswahl Landtagswahl: Reserven gibt's überall

Heckling - Michael Hauschild macht den Eindruck eines eher sachlichen und ruhigen Zeitgenossen. Mit Sachverstand und Herz will er seine Politischen Aufgaben angehen, sagt er von sich selbst. Und doch will er die Sache mit dem ruhigen Zeitgenossen nicht ganz so stehen lassen. Er könne schon, wenn es darauf ankomme, für eine Sache auch sehr leidenschaftlich kämpfen.
Hauschild will am 13. März als Direktkandidat im Wahlbezirk 17 - zu dem auch die Stadt Hecklingen mit dem Ortsteil Cochstedt gehört - für die SPD in den neuen Landtag von Sachsen-Anhalt einziehen. Auch wenn der Schwerpunkt seiner bisherigen politischen Arbeit meist seine Geburtsstadt Staßfurt gewesen sei, wisse er - nicht zuletzt durch die Zugehörigkeit zum Kreistag - auch darüber bescheid, wo in anderen Regionen des Salzlandkreises der Schuh drücke. Unter anderem nennt er in diesem Zusammenhang die „wechselvolle Geschichte des Flughafens Cochstedt“. Dort müssten seiner Meinung nach auch in Zukunft die Bemühungen um eine sichere Zukunft des Flugplatzes weiter verstärkt werden.
Politik-Spätzünder
Der heute 61-jährige Hauschild stand in der Vergangenheit längst nicht immer mit der aktiven Politik auf Du und Du. Hier war eher ein Spätzünder, denn bis zur Jahrtausendwende stand für ihn vor allem der Beruf im Focus. 1954 in Staßfurt geboren, ging er dort später auch zur Schule und legte 1972 das Abitur ab. Danach absolvierte er ein Ingenieurstudium in Eisleben und später ein Diplom-Ingenieurstudium an der TH Magdeburg. Bis zur Wende arbeitete Hauschild als Planer und Ökonom bei den Blechpackungswerken Staßfurt. 1990 wurde er dort Geschäftsführer. Bis heute folgten weitere Geschäftsführerposten bei unterschiedlichen Unternehmen und eingetragenen Vereinen.
Die Politik packte den Staßfurter schließlich um die Jahrtausendwende herum. Die Arbeitslosigkeit war hoch, die sozialen Probleme ließen sich nicht übersehen, sagt der verheiratete Vater von zwei Kindern und Opa von fünf Enkeln. Das habe sein Engagement und schließlich auch seinen Eintritt in die SPD geradezu herausgefordert. Schon bei den Kommunalwahlen 2004 schaffte er es in den Stadtrat seiner Heimatstadt Staßfurt, zwei weitere Jahre später wurde Hauschild SPD-Ortsvereinsvorsitzender und 2009 avancierte er zum Fraktionsvorsitzenden. Und seit 2014 gehört er auch dem Kreistag an. Da ist die jetzige Kandidatur für den Landtag fast schon so etwas wie die logische Folge seiner bisherigen Vita.
Engagiert für die ländliche Regionen
Kommen die nötigen Wählerstimmen zusammen, dann sieht Michael Hauschild genügend Arbeit und politische Themen auf sich zukommen. Da sei beispielsweise die Entwicklung des ländlichen Raums, die noch viel Luft nach oben offenlasse. Seiner Meinung nach müsse die Mobilität der Menschen in diesen Gegenden erhöht werden - sprich der öffentliche Personenverkehr sei auszubauen. Außerdem will der Staßfurter dafür sorgen, dass die Menschen auch in den kleinen Ortschaften alt werden können und nicht in Pflegeheime in den Städten umziehen müssen. Das Stichwort für ihn heißt hier „Betreutes Wohnen - auch im ländlichen Raum“. Und natürlich liege ihm am Herzen, dass auch die Jugend hier eine Zukunft und Perspektiven sehe. Dafür müsse die vorhandene Versorgungs-Infrastruktur noch viel weiter ausgebaut werden. Reserven - die gebe es jedenfalls so gut wie in allen Bereichen der Gesellschaft, ist sich Hauschild sicher. Weitere Schwerpunkte in seinem Landtagswahlkampf sind die Themenfelder Bildung, Arbeit und Wirtschaft sowie Sicherheit und Ordnung.
Und manchmal hat der SPD-Mann auch einige freie Stunden. In denen arbeitet er in seinem Hausgarten, besucht die Enkelkinder in Saalfeld und Berlin oder sitzt - unter anderem als förderndes Vereinsmitglied - auf der Tribüne, wenn die Handballer des HV Rot-Weiß Staßfurt um Tore und Punkte spielen - und hofft auf einen baldigen Umzug in eine neue Halle. (mz)