Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Andreas Gernegroß will für Die Grünen in den Landtag

Aschersleben - Zeit für Hobbys hat Andreas Gernegroß kaum noch. Seit er 2010 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen wurde, hat er sich der Politik verschrieben. Zunächst wollte er nicht gleich aktiv werden, doch „ich wurde praktisch ins kalte Wasser geworfen“, blickt er zurück.
Er wurde Pressesprecher und 2013 Kreisvorsitzender. Seit dem Vorjahr ist er Sprecher der Landesfachgruppe Energie. Zudem arbeitet er in den Landesfachgruppen und Bundesarbeitsgemeinschaften Wirtschaft, Finanzen, Energie und Schwulenpolitik mit.
Zeichen gegen die Umkehr der Bundesregierung
„Ich wurde eigentlich eher links erzogen. Familienangehörige sind Mitglied in der SPD“, sagt der gebürtige Staßfurter. Eine Mitgliedschaft in einer Partei kam für ihn lange Zeit nicht in Frage - in erster Linie wegen der Erfahrungen mit dem Parteiensystem der ehemaligen DDR. „Der Eintritt bei den Bündnisgrünen war ein Zeichen gegen die Umkehr der Bundesregierung im damals geplanten Atomausstieg“, begründet er diesen Schritt.
„Ich möchte mich für ein lebendiges, modernes und in die Zukunft ausgerichtetes Land einsetzen - ein grünes Sachsen-Anhalt“, betont der 43-Jährige. Grüne Politik ist für ihn eine Politik für Umwelt- und Naturschutz, für eine Energiewende und für ausgewogene Sozialpolitik.
Umwelt und Natur
Kernthemen sind unter anderem Umwelt und Natur. „Es ist fünf vor zwölf. Jetzt ist Handeln gefragt.“ Sein Ziel: 100 Prozent erneuerbare Energien in Sachsen-Anhalt. Dazu gehört für ihn auch der Ausstieg aus der Braunkohleförderung. „Ohne Braunkohle würden die Netzentgelte zwei Prozent niedriger liegen“, rechnet Andreas Gernegroß vor.
Sachsen-Anhalt soll Spitzenreiter der grünen Energie aus Wind und Sonne werden. „Es sind gute Voraussetzungen gegeben, dass wir schon in wenigen Jahren 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen können. Wir dürfen aber den Anschluss nicht verpassen“, schildert er.
Grundlage für Umsetzbarkeit
„Eine Finanz- und Wirtschaftspolitik mit den für uns richtigen und grünen Ansätzen für Nachhaltigkeit und Solidarität bilden für mich die Grundlage für die Umsetzbarkeit grüner Forderungen und unserer Konzepte bei allen anderen Politikfeldern“, meint der Landtagskandidat. „Nachhaltigkeit bedeutet für mich einen ausgeglichenen Landeshaushalt ohne neue Schulden, solide und den Aufgaben angemessen finanzierte Kommunen. Denn wenn kein Geld da ist, kann auch nichts passieren“, so Gernegroß. „Und die Gelder, die zur Verfügung stehen, müssen einfach besser verteilt werden“, fordert er.
Andreas Gernegroß wurde 1972 in Staßfurt geboren und wohnt in Egeln. Er ist ledig und hat keine Kinder. Von 1992 bis 1996 studierte er Betriebswirtschaftslehre in Magdeburg und ist kaufmännischer Angestellter. Seit 2010 ist er Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und seit 2013 Vorsitzender des Kreisverbandes. Von 2012 bis 2014 war Andreas Gernegroß Beisitzer des Landesverbandes. Er arbeitet in verschiedenen Fachgruppen auf Bundes- und Landesebene mit.
Auch die Geschlechterpolitik liegt ihm am Herzen. „Das Thema Geschlechterpolitik hört sich zwar etwas sperrig an, es gibt aber wichtige Inhalte, die diskutiert werden müssen“, so seine Meinung.
Andreas Gernegroß fordert die Wähler auf, sich zu informieren und ihr Wahlrecht wahrzunehmen. „Eine Denkzettelwahl halte ich für nicht angebracht. Sie würde dem Land nur schaden.“ Er plädiert für eine links-grüne Zweitstimme. (mz)