Kreistag Quedlinburg Kreistag Quedlinburg: CDU-Antrag fand keine Mehrheit
Quedlinburg/MZ. - "Eigentlich haben wir nur einen Vorschlag der Verwaltung aufgegriffen", begründete CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Gerdes. Der Antrag fußte auf einer Informationsvorlage der Verwaltung, die Einspareffekte in Höhe von 200 000 Mark bei einer eventuellen Privatisierung nennt. Angesichts der schwierigen Haushaltssituation im Landkreis, so Gerdes, sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um zu sparen. Detlef Tichatschke, Vorsitzender der PDS-Fraktion, lehnte den Antrag ab, da zur Zeit an einem tragfähigen Konzept zur Bildung eines Eigenbetriebes Gebäudemanagement, zu dem Hausmeister und Reinigungskräfte gehören, gearbeitet wird. Er verwies außerdem darauf, dass Firmen, die diese Leistungen übernehmen, oftmals nur Niedriglöhne zahlen und eine Herauslösung sich über Sozialausgaben wieder auf den Kreishaushalt auswirken würden. SPD-Fraktionschefin Birgit Voigt schloss sich dieser Begründung an und forderte, dass zunächst Kostenvergleiche auf den Tisch gelegt werden müssten. Landrat Wolfram Kullik sprach davon, dass das, was das technische Personal der Landkreisverwaltung derzeit leistet, weit umfangreicher als bei speziellen Reinigungsfirmen sei. Außerdem wären langfristige Bindungen an eine Firma wegen der bevorstehenden Gebietsreform nicht möglich. "Die Mitarbeiter erfüllen sehr engagiert ihre Aufgaben", betonte er.
Einer dieser Mitarbeiter ist Hausmeister Michael Belling, der in der Einwohnerfragestunde das Wort ergriff. "Die Tatsache, dass es hier um 34 Hausmeister und 51 Reinigungskräfte mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren geht, die bisher ehrlich ihren Dienst versehen haben, scheint keinen zu interessieren", machte er seinem Zorn Luft. Es gebe keine erfolgreichen Beispiele für eine Privatisierung, mancher Anbieter würden einen Stundenlohn von lediglich sieben oder acht Mark zahlen. "Wir wollen weiterhin für den Landkreis arbeiten, wir wollen gerechtes Geld verdienen und nicht im sozialen Abseits landen. Wir wissen, dass die Finanzlage nicht rosig ist, deshalb sind auch von uns Vorschläge zur Einsparung gemacht worden", erklärte Belling. Gegen eine Privatisierung vor allem der Hausmeisterleistungen hatte sich in der Einwohnerfragestunde auch Joachim Friedrich, Leiter des Dorothea-Erxleben-Gymnasiums Quedlinburg, gewandt. Er fragte, ob sich etwa der Zustand in den Schulen durch einen zentralen Hausmeister- und Reinigungsdienst noch verschlechtern solle. Vor allem bei den Hausmeisterdiensten sei in den Schulen eine individuelle Absprache notwendig.