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Kreishandwerkerschaft Harzland-Staßfurt Kreishandwerkerschaft Harzland-Staßfurt: Funke: Haben eine gute Lösung gefunden

Von Gerd Alpermann 18.02.2002, 15:30

Quedlinburg/MZ. - "Ich denke, wir haben eine gute Wahl getroffen, ein Mann mit langjährigen Erfahrungen", sagte Kreishandwerksmeister, Gerhard Funke, bei einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung. Der höchste ehrenamtliche Repräsentant der Kreishandwerkerschaft bezeichnete die Entscheidung für Hans-Dieter Nover aber auch als vernünftigste Lösung mit Blick auf die Gebietsreform. "Es bleiben alle Optionen offen, wenn neue Strukturen anstehen." Veränderungen wird es geben, denn das Prinzip lautet: ein Landkreis - eine Kreishandwerkerschaft. Die derzeitige Verbindung über zwei Landkreise, Quedlinburg und Aschersleben-Staßfurt, hinweg ist eine mögliche Ausnahme, erklärt der neue Geschäftsführer, der sich mit seinem Alter als Mann des Übergangs versteht.

Ob es eine solche Konstruktion über Kreisgrenzen hinweg nach der Gebietsreform noch geben kann, ist zu mindest fraglich. Gerhard Funke möchte dies nicht ausschließen, denn er kann von einer gefestigten Position der Kreishandwerkerschaft Harzland, zu der seit vier Jahren auch die Innungen des Altkreises Staßfurt gehören, sprechen. Immerhin ist Harzland-Straßfurt die zweitgrößte Kreishandwerkerschaft im Kammerbezirk Magdeburg: 25 Innungen, rund 560 Innungsbetriebe und etwa 4 000 Beschäftigte. Trotzdem sind die 560 nur etwa 40 Prozent der bestehenden handwerklichen Betriebe. "Leider sehen viele nicht die Notwendigkeit, dass gerade kleine Firmen eine Interessenvertretung brauchen", bedauern Gerhard Funke und Hans-Dieter Nover. Eine Mitgliedschaft beruhe ja auch auf freiwilliger Basis.

Die Kreishandwerkerschaft als geschäftsführendes Organ der Innungen ist ein Dienstleister für die Mitgliedsbetriebe, die hier Wissen und Material angeboten bekommen, das allenfalls sehr große Unternehmen sammeln und geordnet parat haben könnten. Dabei geht es um alltägliche Fragen zum Beispiel zur Ausbildung von Lehrlingen, zur Personalführung und zum Tarifrecht.

Darüber hinaus ist die Kreishandwerkerschaft Bindeglied zur Handwerkskammer, zu den berufsständischen Organisationen der Innungskrankenkasse und der Versicherungsversorgungswerke. Ein weiterer Schwerpunkt sind fachliche Weiterbildungen sowie Wissensvermittlung auf dem Gebiet der sich ständig verändernden Gesetzeslage.

Zur Gebietsreform sehen Gerhard Funke und Hans-Dieter Nover keine gravierenden Probleme. Kontakte zu den Nachbarn gebe bereits, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. "Wir stehen uns viel näher, als bisher die Politiker." Ein neues Gebilde zu schaffen, werde aber trotzdem in den kommenden Jahren immense Anstrengungen erfordern.

Die allgemeine wirtschaftliche Lage drückt natürlich auch das Handwerk. Die Zahl der Betriebe ist rückläufig, bekennt Gerhard Funke. Als ein Problem wird in verschiedenen Branchen die Nachfolgefrage angesehen. Viele Chefs würden sich der 60 nähern, ohne dass klar sei, wer den Betrieb übernehme. "Dies hängt natürlich auch von den Perspektiven ab. Wo es gut läuft, stellt sich das Problem nicht", weiß Hans-Dieter Nover und nennt die Fleischerinnung als Beispiel.