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Kleingärten in Aschersleben Kleingärten in Aschersleben: Naschen wie im Paradies

Von marion pocklitz 17.09.2013, 16:36

Aschersleben/MZ - „Unseren härtesten Kampf führen wir gegen den Leerstand. Nach wie vor,“ sagt Edith Nowak, Vorsitzende des Regionalverbandes der Kleingärtner. Dieser sei in diesem Jahr nicht größer geworden, aber auch nicht geringer.

„Zehn Hektar unserer gesamten Anlage steht noch immer leer“, gibt sie nur ungern zu. Um diesen Leerstand zu reduzieren, suche man nach wie vor noch nach Möglichkeiten. Vor allem junge Pächter und Familien wolle der Regionalverband in die Kleingartenvereine bringen. „Damit das klappt, müssen wir noch einiges auf die Beine stellen,“ sagt sie.

Um einige Gärten nicht weiter brach liegen zu lassen, hat der Vorstand nun beschlossen, noch weitere sogenannte Streuobstwiesen anzulegen. Allein in der Ascherslebener Gartensparte „Erholung“ sollen künftig 3 100 Quadratmeter dafür genutzt werden. Das Obst dieser Wiesen kommt, wie auch das der Tafelgärten, der Ascherslebener Speisekammer zugute.

Während im vergangenen Jahr über 16 Tonnen Obst und Gemüse aus diesen Gärten in die Speisekammer geliefert wurden, kann diese Zahl in diesem Jahr nicht gehalten oder sogar getoppt werden. „Es war kein besonders gutes Gartenjahr. Der Winter war sehr lang und wir hatten kaum ein Frühjahr. Aber das Gärtnerjahr ist noch nicht vorbei. Wir rechnen schon noch mit einigem Gemüse, wie zum Beispiel Kartoffeln, Möhren oder Kürbissen“, sagt Frank Diener, Mitarbeiter der Ökologischen Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (Öseg) und Betreuer dieser Maßnahme. Bisher wurden knapp zehn Tonnen Obst und Gemüse in die Speisekammer gebracht. Vor allem Tomaten hat es viele gegeben.

Aber auch Erfolge kann der Regionalverband verbuchen. Zum Beispiel mit dem Tomatengarten, der in Zusammenarbeit mit den beiden Organisatoren Gisela Ewe und Kevin Grimm sowie der Kleingartensparte Froser Straße und der Öseg bereits zum zweiten Mal seine Pforten öffnen konnte. Insgesamt 192 unterschiedliche Sorten konnten am Tag der offenen Tür besichtigt werden. „Und wir hatten sehr viele Besucher. Das motiviert unheimlich. Deshalb werden wir im kommenden Jahr auch wieder einen Tomatengarten anlegen“, sagt Edith Nowak. Und Organisatorin Gisela Ewe verrät, dass man da 250 unterschiedliche Sorten zeigen möchte. Ein ehrgeiziges Ziel, an dem sie gemeinsam mit Kevin Grimm bereits jetzt schon arbeitet.

„Der Garten wird umgesetzt und wieder dahin kommen, wo er im ersten Jahr war. Für die Fläche des diesjährigen Gartens haben wir ein anderes Projekt geplant“, lächelt die Vorsitzende des Regionalverbandes. Entstehen soll dort ein sogenannter „Senioren-Erholungs- und Naschgarten.“ Fest im Boot habe man für dieses Projekt schon wieder die Öseg, die die Pflege des Gartens übernehmen wird. Ebenfalls fest zugesagt haben auch wieder der Kleingartenverein Froser Straße sowie das Ascherslebener Altenheim Ascania. Die Senioren sollen dort die Natur genießen, sich erholen und naschen können. Möglich sei natürlich auch, dass sie dort ihre Lieblingspflanzen ausbringen. „Wir hoffen dabei auch noch auf weitere Hilfe. Auch von den Hobbygärtnern. Außerdem hoffen wir, dass das Jobcenter wieder mitmacht und eine Maßnahme für dieses Projekt genehmigt“, sagt Edith Nowak. Im vergangenen Jahr wurden der Öseg für die Pflege der Gärten 100 Maßnahmen zur Verfügung gestellt. „Um das Niveau der vergangenen Jahre halten zu können, brauchen wir mindestens wieder so viele“, so die Regionalverbandsvorsitzende.