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Kerstin Neumann sorgt vor, damit es nicht mehr brennt

Von Sigrid Dillge 29.06.2005, 15:43

Friedrichsbrunn/MZ. - Die 44-jährige gelernte Bürokauffrau aus Friedrichsbrunn absolvierte eine Ausbildung zur Brandschutzerzieherin an der Brand- und Katastrophenschule in Heyrothsberge, wo sie heute auch unterrichtet. "Während der Ausbildung habe ich noch nicht an eine Selbständigkeit gedacht, das kam erst viel später", erinnert sie sich. Im Jahr 2000 begann sie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Landratsamt, die die Brandschutzerziehung für Kindergärten und Grundschulen zum Inhalt hatte. "Wir waren damals jeden Tag in einem Kindergarten oder einer Schule", sagt sie. Und ganz nebenbei machte sie den Kindern auch Lust auf die Feuerwehr. Nachdem die ABM 2001 auslief, klingelte bei ihr zu Hause oft das Telefon, um sie als Brandschutzerzieherin zu engagieren.

"Daraufhin wagte ich dann den Schritt in die Selbständigkeit", kennzeichnet Kerstin Neumann den Anfang vor zwei Jahren. Ohne jegliche finanzielle Hilfe - alle Bitten bei Politikern und Unternehmen blieben ohne Erfolg - startete sie. Im ersten Jahr der Selbständigkeit hatte die Brandschutzerzieherin viel zu tun, da die Schulen Fördergelder für Projekte dieser Art hatten. "Nun gibt es seit August 2004 keine Fördergelder mehr für Projekte für Kinder und Jugendliche und schon bin ich verloren", skizziert sie die gegenwärtige Situation. Einzig eine Schule hat Fördermittel erhalten.

Ähnlich sieht die Situation in anderen Bereichen aus, in denen Kerstin Neumann bislang tätig war. Auch Seniorenheime oder Behinderteneinrichtungen haben Geldsorgen. Doch ganz einfach aufgeben - das passt nicht zu der engagierten Frau. Sie macht jetzt bei einer Unternehmerschulung der Industrie- und Handelskammer mit, lernt Management und Buchhaltung. Gebrauchen kann man das immer, meint sie.