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Bunte Steine gegen die Angst Jugendforum legt bemalte Steine im Park Herrenbreite ab: Aktion gegen Angst vor Corona in Aschersleben

Von Katrin Wurm 20.05.2020, 10:56
„Ein Zeichen setzen“ will das Jugendforum.
„Ein Zeichen setzen“ will das Jugendforum. Gehrmann

Aschersleben - Bunt angemalte Steine, oft versehen mit einer hoffnungsvollen Botschaft, fröhlichen Bildern oder stimmungsvollen Mustern. Sie sind zum Symbol der Corona-Krise geworden. Überall entstehen mutmachende Steinketten.

Das Schöne daran: Jeder kann sich beteiligen und seinen Beitrag leisten, damit immer mehr steinerne Hoffnungsträger die Wege säumen. Pinsel und Farbe oder ein wasserfester Stift reichen, dazu eine Portion Kreativität - und fertig ist der Mutmacher-Stein.

Auch in Aschersleben haben sich in den vergangenen Wochen viele Menschen ans Steinebemalen gewagt und ihre Ergebnisse vor Kindergärten oder entlang dem Promenadenring abgelegt, um so ein Zeichen zu setzen und mitzuteilen: „Wir halten zusammen - auch in der Krisenzeit!“.

Nun ist eine weitere Stein-Aktion hinzugekommen. Die Mitglieder des Ascherslebener Jugendforums haben den Anfang gemacht und bunt bemalte Steine an die Wege auf der Herrenbreite abgelegt. Nun suchen sie viele Nachahmer.

Mitglieder des Jugendforums legten Steine an die Wege auf der Herrenbreite

Den ersten Stein platziert Orry Weigelt vom Jugendforum am Weg nahe dem Fontänenfeld. „Wir wollen, dass sich eine lange Steinreihe in Richtung Post bildet“, erklärt er das Ziel der Aktion und hofft, dass sich viele daran beteiligen.

„Die Herrenbreite war und ist während der Corona-Krise ein Rückzugs- und Erholungsort für viele Kinder und Jugendliche. Die Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, da waren viele im Park unterwegs. Deshalb ist das hier genau der richtige Ort für die Steinkette“, begründet er.

In den vergangenen Wochen haben Weigelt und Morris Schnur, der den Jugendclub Wassertormühle leitet, viel mit den Kindern und Jugendlichen via Telefon oder Chat gesprochen, die sie sonst manchmal täglich sehen.

Orry Weigelt und Morris Schnur rufen Jugendliche auf, weitere Steine zu bemalen

„Wir haben deshalb die Jugendlichen aufgerufen, Steine zu bemalen und sie an die nun bereits vorhandene Steinkette auf der Herrenbreite zu platzieren“, erklärt Morris Schnur. In den vergangenen Tagen haben Schnur und Weigelt deshalb Flyer mit einem Mal-Aufruf erstellt oder in den sozialen Netzwerken für die Aktion geworben.

Gleich ans Steinebemalen gemacht haben sich Alisha Marie Schrader und Angelina Wurmstedt. Die beiden Jugendlichen gehören auch zu den ersten, die die Steine auf die Herrenbreite legen. „Es macht Spaß und wird sicher nicht der letzte Stein sein“, sagt die 14-jährige Alisha und zeigt ein buntes Exemplar in ihren Händen.

Doch wie soll es nach Corona mit den Steinen weitergehen? Auch dazu haben sich die Mitglieder des Jugendforums bereits einige Gedanken gemacht. Eine Idee sei es, die Steine in Aschersleben gesammelt auf einem Spielplatz der Stadt zu präsentieren.

„Dazu müsste man sie natürlich festmachen, zum Beispiel teilweise in Beton einlassen“, so Orry Weigelt zu den ersten Überlegungen, zu denen aber noch Gespräche stattfinden müssen - auch mit den Initiatoren der anderen Corona-Stein-Projekte in der Stadt.

Sicher sind sich Weigelt, Schnur und die anderen Mitglieder des Jugendforums aber bei einer Sache: „Das Steinketten-Projekt soll nachhaltig sein und immer an diese verrückte und denkwürdige Corona-Zeit erinnern“, so Orry Weigelt. (mz)