Josefine H. aus Aschersleben 14-Jährige vom Ex-Freund ermordet: Möglicher Mittäter wegen Beihilfe angeklagt
Der Mordfall Josefine H. in Aschersleben bewegte ganz Sachsen-Anhalt. Bereits 2022 wurde der Ex-Freund der damals 14-Jährigen verurteilt. Nun steht sein Freund vor Gericht. Ihm wird die Beihilfe zum Mord zur Last gelegt.
Aschersleben/Magdeburg. - Anfang November 2021 ist Josefine H. aus Aschersleben von ihrem Ex-Freund Jonas K. ermordet worden. Laut unserer Recherchen wurde schnell klar, dass die Ermittler von einem Mittäter ausgehen. Schnell stand Sascha R., ein Freund des Täters, im Visier der Polizei.
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Archiv, 12.11.2021: Josefine H. ist tot, ihr Ex-Freund in Untersuchungshaft: Aschersleben am Tag danach.
(Kamera: Thomas Schulz/Matthias Strauß, Schnitt: Samantha Günther)Mordfall Josefine H. aus Aschersleben: Freund von Haupttäter soll Mitschuld tragen
Dieser habe während der Tat "Schmiere" gestanden und soll das Handy der Getöteten entsorgt haben, wie Recherchen ergaben. Auch die mögliche Hilfe beim Beseitigen der Leiche steht nach Redaktions-Recherchen im Raum. Jetzt ist Anklage gegen den möglichen Mittäter wegen Beihilfe zum Mord am Magdeburger Landgericht erhoben worden.
Sascha R., der zur Tatzeit wie Haupttäter Jonas K. 14 Jahre alt war, drohen im Fall einer Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord drei bis zehn Jahre Jugendstrafe.
"Der komplett nichtöffentliche Prozess beginnt Mitte Oktober 2024. Zehn Verhandlungstage sind bis Mitte Dezember 2024 angesetzt", antwortet Gerichtspressesprecher Christian Löffler auf Nachfrage.
Beihilfe zum Mord an Josefine H. aus Aschersleben: Prozess terminiert
Dem mittlerweile 17 Jahre alten Jugendlichen werde vorgeworfen, am 4. November geholfen zu haben, Josefine H. zu ermorden.
Hintergrund: Haupttäter Jonas K. wurde am 16. August durch das Landgericht Magdeburg wegen Mordes rechtskräftig zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt. Dabei hatte das Landgericht die Mordmerkmale Grausamkeit, Heimtücke und niedrige Beweggründe festgestellt.
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"Dem Gehilfen wird nun vorgeworfen, den Haupttäter bei dessen Plan, die Ex-Freundin zu töten, bestärkt zu haben. Zudem soll der jetzige Angeklagte bei der Planung der Tat mitgewirkt und bei der Tatdurchführung geholfen haben", so Löffler weiter.
Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt und auch heute noch minderjährig ist, findet die gesamte Hauptverhandlung nicht öffentlich statt.
Aufgrund dieser gesetzlichen Regelung werde man weder die genauen Termine noch Details zur Anklageschrift veröffentlichen, so Löffler.
Das ist im Mordfall Josefine H. aus Aschersleben passiert
Nach tagelangen Hoffnungen der Angehörigen, die zuvor als vermisst gemeldete Schülerin doch noch lebend zu finden, zerplatzten am Mittwoch, 10. November 2021, als eine Person nahe des Garagenkomplexes in der Aschersleber Valentina-Tereschkowa-Straße die Leiche der 14-Jährigen entdeckte.
Der leblose Körper soll auf einer Wiese in der unmittelbaren Nähe eines Grabens nur wenige Meter von den Garagen entfernt gelegen haben.
Anschließend, so heißt es aus vertrauenswürdigen und informierten Kreisen, hatte die Polizei direkt mit der Befragung des 14-jährigen Ex-Freundes Jonas K. begonnen. Dieser habe im Verlauf der Befragung seine Eltern aus dem Verhörzimmer geschickt und die Tat spontan gestanden.
Nach der Belehrung durch die Beamten habe er weitere erschreckende Details preisgegeben. Die vermeintliche Tatwaffe, ein Messer, wurde durch einen Hinweis des Ex-Freundes entdeckt.
Es sollen eine Vielzahl an Messerstichen im Nacken, Brust- und Gesichtsbereich gefunden worden sein.