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Insektenhotels für die Wildbienen

Von Detlef Valtink 09.05.2008, 15:48

Cochstedt/MZ. - Bereits vor zwei Jahren reifte bei Werner Dubiel, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Cochstedt, und seinen Mitstreitern die Idee, beginnend an der Heteborner Straße in Richtung Hakel einen Naturlehrpfad einzurichten. Ein Informationsweg, der nicht nur Wanderern und Naturfreunden die Heimat näher bringen soll, sondern auch Anreiz für Schulklassen oder Kindergärten ist, die heimische Fauna und Flora auf entspannte Art und Weise kennenzulernen.

Für Werner Dubiel bliebt der Wunsch kein Lippenbekenntnis, sondern letztendlich ein langer, aber auch befriedigender Weg. "Die Jagdgenossenschaft und die Jäger bringen schon seit Jahren regelmäßig die Feldwege in Ordnung. Bei dieser Arbeit ist dann im Jahr 2006 die Idee geboren worden, einen Lehrpfad einzurichten", erinnert sich der Cochstedter, und begab sich zunächst auf die Suche nach Mitstreitern. Fündig wurde er erst einmal in den Reihen der Jagdgenossenschaft, der Vereinigung aller Grundstücksbesitzer, deren Flächen jagdrechtliche Relevanz besitzen. Und die von den Jägern dafür jährlich eine Jagdpacht bekommen. In den Reihen der Genossenschaft befindet sich auch eine Gruppe privater Grundstücksbesitzer. Und genau diese Gruppe hatte sich sofort bereit erklärt, auf ihre Jagdpachteinnahmen zugunsten des Lehrpfades zu verzichten. "Damit war der finanzielle Grundstein für das Projekt gelegt", weiß Werner Dubiel.

Doch dies allein reichte nicht, um das mehrere tausend Euro teure Vorhaben zu realisieren. "So haben wir uns um eine Förderung gekümmert und in der Magdeburger Stiftung für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz den nächsten interessierten Partner gefunden", erinnert sich der Genossenschaftsvorsitzende. Nachdem dann auch noch die Obere Naturschutzbehörde das Projekt absegnete, stand dem Lehrpfad nichts mehr im Wege. Noch dazu die Cochstedter in der Fachhochschule Anhalt in Bernburg den nächsten gewillten Partner bekamen. Dort wurde ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem die Studenten sich komplett um die Entwürfe und Inhalte der Informationstafeln kümmerten und auch deren Druck organisierten.

Doch damit nicht genug! Die Lebenshilfe Staßfurt stieß ebenfalls mit ins Boot - baute die naturbelassenen Gestelle für die Tafeln, Tische und Bänke. Und stellte und montierte alles an seinen Platz. "Wir sind nicht nur den Partnern sehr dankbar, sondern freuen uns auch darüber, dass die Resonanz bei den Cochstedter so positiv ist", meint Werner Dubiel. Er hofft auch, dass der Lehrpfad lange erhalten bleibt und nicht das Ziel von Vandalen wird. Denn in Cochstedt reifen bereits die Erweiterungspläne. So wollen die Bernburger Studenten demnächst Unterlagen für Führungen ausarbeiten und Werbe-Flyer erstellen. Im Herbst wird auch der Förster aktiv, der entlang des Lehrpfades Baumschnitte platziert, an denen beispielsweise die Jahresringe abgezählt werden können.