Zornitzer Weg Industriegebiet Zornitzer Weg: Würth baut in Aschersleben

Aschersleben - Im Industriegebiet Zornitzer Weg in Aschersleben tut sich etwas. Erdarbeiten deuten darauf hin, dass sich nach der Hähnchenbraterei Thurländer und einem Logistikzentrum der Post ein weiteres Unternehmen ansiedeln wird. Die Wirtschaftsförderung der Stadt bestätigt das.
Es handelt sich um die Firma Würth. Das Unternehmen hat 7.500 Quadratmeter Fläche gekauft, um eine weitere Niederlassungen in Deutschland zu errichten. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG ist nach Konzernangaben Weltmarktführer beim Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, die Firma ist im Volksmund auch unter dem Begriff „Schrauben-Würth“ bekannt.
Aschersleben wird demnächst eine von 400 Verkaufsniederlassungen sein, die die Kunden - vor allem Handwerksbetriebe, Bau- und Industrieunternehmen - bei Sofortbedarf vor Ort versorgen.
Von dem geplanten Standort in Aschersleben verspricht sich das Unternehmen mehr Kundenservice. „Die Nähe zum Kunden hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert“, heißt es schriftlich auf eine MZ-Anfrage an die Presseabteilung. In durchschnittlich zehn bis 15 Minuten, so heißt es, sollen die Kunden ihre regionale Niederlassung erreichen. „Die kurzen Wege und die hohe Lieferfähigkeit sorgen für unkomplizierte und reibungslose Abläufe. Die Niederlassung ist eine Ergänzung zum Handel über unsere Außendienstmitarbeiter“, so die Antwort aus der Pressestelle.
Für die Entscheidung, in Aschersleben zu bauen, seien neben Standortanalysen auch die Einschätzung der Außendienstmitarbeiter entscheidend gewesen. Zudem fühlte sich das Unternehmen von der Wirtschaftsförderung der Stadt beim Grundstückserwerb „hervorragend unterstützt“. Wer sich von dieser Ansiedlung jedoch neue Arbeitsplätze erhofft, wird enttäuscht sein. Gerade einmal zwei Arbeitsstellen werden es sein, die hier neu entstehen. Auch die Verkaufsfläche wird mit 430 Quadratmetern nicht sehr groß. Schon Ende des Jahres soll die neue Niederlassung ihre Arbeit aufnehmen.
Stadt kündigt weitere Ansiedlungen an
Und sonst? Knapp drei Jahre, nachdem die Stadt viel Geld in die Hand genommen hatte, um das 30 Hektar große Gebiet zu erschließen, hat sich hier noch nicht viel getan. Das ruft kritische Stimmen auf den Plan, die meinen, dass die Stadt die insgesamt hier investierten 7,6 Millionen Euro statt in die Erschließung einer immer noch leeren Fläche vielleicht lieber in andere Projekte wie marode Brücken und Straßen gesteckt hätte.
Zum Stand der Dinge im Zornitzer Weg war aus dem Amt für Wirtschaftsförderung zu erfahren, dass für die geplante Niederlassung des Zollamtes 5.000 Quadratmeter reserviert sind. Das Zollamt hat derzeit seinen Sitz in der Walter-Kersten-Straße. Die Entscheidung, an den Nordrand der Stadt umzuziehen, sei gefallen.
Aktuell wird das Bauvorhaben geplant. Zudem plane ein weiteres Unternehmen, sich auf einer knapp 3.000 Quadratmeter Fläche hinter der Post anzusiedeln. Der Erwerb der Fläche soll noch in diesem Jahr erfolgen, der Baubeginn ist für das kommende Jahr vorgesehen.
Laut städtischer Pressesprecherin Judith Kadow haben „die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung konkrete Angebote an Unternehmen und Investoren unterbreitet“. Die Investoren würden hauptsächlich aus der verarbeitenden Wirtschaft stammen. Die Standortentscheidung sei in diesen Fällen jedoch noch offen. Deshalb machte das Amt auch keine genaueren Angaben, um welche Firmen es sich handelt. (mz)