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Hüpfburg-Festival in Aschersleben Hüpfburg-Festival in Aschersleben: Eltern haben sich etwas mehr versprochen

Von Marianne Bothe 19.10.2014, 17:53
Sophie hat auf der Hüpfburg-Rutsche ihre helle Freude.
Sophie hat auf der Hüpfburg-Rutsche ihre helle Freude. frank gehrmann Lizenz

Aschersleben - Allein die Riesenrutsche passte nicht in die Beachhalle. So blieb es beim großen Zirkuszelt, dem Saloon, Sultanszelt, Jungle & Active oder dem Rodeoreiten - insgesamt sieben großen Hüpfburgen, auf denen sich Kinder nach Herzenslust austoben und bewegen sollten.

Die Hüpfburg wurde als Luftburg 1977 von der Unternehmerin Elisabeth Kolarik erfunden, der jüngsten Tochter des Gastronomen Karl Kolarik, der im Wiener Prater den größten Biergarten Europas, das Schweizerhaus, gegründet hatte, heißt es bei Wikipedia. Die Erfinderin hat sich die aufblasbare Spielwiese nicht als Patent schützen lassen. Allerdings ist der Name Luftburg markenrechtlich geschützt.

Auch Erwachsene hätten das kleine Abenteuer wagen können, taten es aber kaum bis gar nicht.

Das Familienunternehmen Hüpfburgenland Fun City hatte am Wochenende für zwei Tage mit seinem besonderen Angebot Station in Aschersleben gemacht und Kleine wie Große in das Ballhaus eingeladen.

Bewegung, Flexibilität und Reisen im Blut

„Kinder, bewegt euch! lautet unser Motto“, erzählt Ines Frank aus Micheln, Osternienburger Land im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, die mit Ehemann und Sohn Georg, Senior und Junior, das Unternehmen Fun City mit den Hüpfburgen professionell betreibt. „Ich komme selber aus einer Artistenfamilie, bin eine geborene Weisheit - die bekannte Hochseiltruppe - und habe zudem in eine Zirkusfamilie geheiratet.“ Bewegung, Flexibilität und Reisen liegen den Franks also im Blut. Und so bauen sie ihre luftgefüllten Hüpfburgen im Sommer Open Air und in der kalten Jahreszeit in geeigneten Hallen auf. Nach Aschersleben sind Zerbst und Herzberg an der Elster die nächsten Ziele. Es gibt Bockwurst und Crepes, Getränke, Lollis und Gummischlangen, denn die Besucher sollen es sich einen ganzen Tag zwischen 11 und 18 Uhr gutgehen lassen.

Enttäuschung bei den Eltern

Samstagmittag ist der Zustrom in die Beachhalle jedoch noch verhalten. „Wir sind seit 11 Uhr hier und warten auf unsere Jungs“, bekunden Doreen Ritt und Yvonne Reska, „und sind, ehrlich gesagt, ein bisschen enttäuscht.“ Die Plakatwerbung in der Schule hatte einiges versprochen. Und es gab vorab Ermäßigungskarten, wie man sie auch vom Zirkus kennt. Luca und Jason-Maurice jedenfalls folgten begeistert der gezielten Einladung. Das sind die Söhne der jungen Frauen aus Aschersleben, beide acht Jahre und beste Freunde. Sie haben nach über einer Stunde noch lange nicht genug und toben ausgelassen weiter. Aber den Muttis wird die Wartezeit auf der Sitzbank am Rande ein wenig lang. „Wenigstens Musik wäre cool gewesen.“ Und dass die Eltern wie die Kinder Eintritt zahlen müssen, immerhin trotz Ermäßigung noch fünf statt sieben Euro pro Person, finden sie etwas zu viel.

Ähnlich sieht das der große, sportlich anmutende Papa Amani aus Hamburg, der bei seinem vierjährigen Töchterchen Amina ein Papa-Wochenende in Aschersleben verbringt. „Die ausgewählten Wochenenden, die uns gehören, sind immer etwas Besonderes. Da bot sich das hier förmlich an.“ Der kleinen, quirligen Amina macht es sichtlich Riesenspaß. Die Augen strahlen, das lockige Haar ist noch mehr zerzaust als gewöhnlich. Sie lacht über das ganze Gesicht und ist sofort wieder verschwunden, saust durch die Halle und stürzt sich mutig in die Luftkissen. (mz)