Hexentanzplatz Hexentanzplatz: Wird Hotel wieder verkauft?
Thale/MZ. - Das Berghotel auf dem Thalenser Hexentanzplatz zählt zu den lukrativsten Immobilien der Region. Vor vier Jahren verkaufte die Konsumgenossenschaft den traditionsreichen Komplex an das - aus dem Großraum Hamburg kommende - Unternehmer-Ehepaar Dagmar und Horst Kattau. Sie seien zwar bereits in dem Alter, in dem "größere Dinge nicht mehr in Angriff genommen werden", schränkten die neuen Eigentümer ein. Aber auf dem Hexentanzplatz wollten sie "noch einmal etwas bewegen, aus diesem Objekt noch etwas machen", teilten Kattaus damals mit. Und waren davon überzeugt, dabei den erhofften "Spaß zu haben".
Doch der Spaß ist den norddeutschen Hoteliers, die auch am Hamburger Hauptbahnhof ein Hotel besitzen, zum Teil vergangen. Und die expansionswütige Konkurrenz hockt offensichtlich schon sprungbereit in den Startlöchern. "Das Gerücht, ich wolle verkaufen, kursiert in der Stadt", weiß auch Horst Kattau. "Doch das ist nicht wahr - ich verkaufe natürlich nicht, es gibt keinerlei Verhandlungen", fügt er hinzu. Und macht keinen Hehl aus seiner Verärgerung. "Das ist schmutziges Latrinen-Gewäsch", das wahrscheinlich gezielt in Umlauf gebracht worden und bereits in seinem Haus aufgetaucht sei. "Ich musste meine Mitarbeiter beruhigen", klagt Kattau und empfahl den Urhebern, "sich sehr in Acht zu nehmen, sonst fahre ich Retourkutsche".
Der neue Eigentümer des Roßtrappen-Berghotels, die H. H. Hotelbetriebs-GmbH (Eisleben), würde Kattaus Reich "als Ergänzung dazu kaufen", gestand Geschäftsführer Hartmut Heger der MZ. Voraussetzung sei ein "akzeptables Preisniveau". Auf die Frage, ob der jetzige Besitzer das Objekt denn überhaupt verkaufen wolle, antwortet Heger: "Davon gehe ich aus". Wenn aber jemand eine solche Immobilie verkaufen möchte und einen entsprechenden Preis garantiere, "dann gibt es auch immer Leute, die sich dafür interessieren - da sind wir nicht die einzigen", weiß Heger. Fazit: "Wenn man uns das für einen vernünftigen Preis anbietet, würden wir es wahrscheinlich kaufen".
Doch Kattau bestreitet vorerst jede Verkaufsabsicht, will im Frühjahr sogar noch "einige Neuerungen" einführen. Er gesteht allerdings, dass das "Geschäft schlecht" laufe. Und er sein Geld anderswo verdiene - zum Beispiel durch das Makeln von Immobilien. Dabei habe er den Wilhelmshavener Robert Bahr kennen gelernt, der beim (Ver-)Kauf einer bei Celle gelegenen Wohnanlage zum Geschäftspartner avancierte. Bahr hätte sich auch das Berghotel angesehen und für "toll" befunden. "Robert Bahr ist mein Schwager", gesteht Heger auf Anfrage. Der Mann von der Nordsee-Küste "ist in der Unternehmensgruppe für das Akquirieren von Neu-Objekten zuständig und für mich tätig", präzisiert Heger. Er selbst sei dann für die "bauliche Abwicklung" verantwortlich. Auch Heger bestätigt, dass "noch keine Verkaufsgespräche geführt" wurden. Voraussetzung sei zudem die Änderung des Bebauungsplanes, die der Stadtrat 1997 noch mehrheitlich abgelehnt hatte. Da wollten Heger & Co. den Komplex schon einmal kaufen, die "Berghütte" zu einem Shop-Center und den "Hexenbüffet"-Flügel zu einem dreistöckigen Hoteltrakt mit Tagungs- und Seminarräumen ausbauen.
Doch damals wie heute stört Heger die aus Souvenir- und Imbiss-Buden bestehende "Wild-West-Landschaft" des Umfeldes. "Packt das zusammen, wir sind gern bereit, die Händler im Objekt unterzubringen", wäre auch heute seine Devise. Denn der Hexentanzplatz reduziere sich inzwischen auf ein Terrain von nur 15 mal 15 Meter, das von einer Skulpturen-Gruppe bestimmt wird. "Wir würden eventuell auch nach Thale ''runtergehen", ergänzt Heger. Für verschiedene Projekte habe die Planungsphase bereits begonnnen. Allerdings gehe sein Unternehmen "niemals in Neubauten", sondern baue grundsätzlich nur Bewahrenswertes aus und um.