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Herrenbreite Herrenbreite in Aschersleben: Der Mond von Moritz Goetze wird saniert

Von Kerstin Beier 25.01.2018, 09:55
Zur Landesgartenschau 2010 in Aschersleben errichtete der Hallesche Künstler Moritz Götze aus Stahl, Holz, Draht und Mörtel seinen Mond mit einem Durchmesser von rund sieben Meter.
Zur Landesgartenschau 2010 in Aschersleben errichtete der Hallesche Künstler Moritz Götze aus Stahl, Holz, Draht und Mörtel seinen Mond mit einem Durchmesser von rund sieben Meter. Gehrmann

Aschersleben - Der Mond auf der Herrenbreite, vom Halleschen Künstler Moritz Götze ursprünglich allein für die Landesgartenschau 2010 geschaffen, hat sich wacker gehalten: Er steht auch siebeneinhalb Jahre später noch auf dem Rasen.

Keine Rede ist mehr davon, das Kunstwerk zu demontieren - wie ursprünglich vorgesehen. Denn längst ist das faszinierende Abbild des Erdtrabanten zu einer Art Wahrzeichen geworden. Die Ascherslebener lieben ihren Mond, doch die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Die Skulptur braucht dringend eine Verjüngungskur, um wieder so schön zu werden wie ehemals.

Aschersleber Kulturanstalt bemühte sich um Geld

Die Aschersleber Kulturanstalt (Aka), die die Laga-Flächen bewirtschaftet, bemüht sich deshalb seit längerem um Fördermittel für eine Sanierung und hat sich an die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Salzlandsparkasse gewandt. Sie hat Gehör gefunden, doch das Geld für die Sanierung wird im Zusammenhang mit einem Kunstprojekt der besonderen Art bewilligt. Schüler der Grundschule Pfeilergraben, der Kastanienschule und der Burgschule Aschersleben werden sich intensiv mit der „Lebensreise des Universalgelehrten Adam Olearius“ auseinandersetzen und in diesem Zuge eigene Kunstobjekte herstellen.

Hans-Michael Strube, Vorstandsvorsitzender der Salzlandsparkasse, hat am Mittwoch den Fördermittelbescheid an Aka-Chefin Beate Kramer übergeben - zum Termin direkt vor Ort hatten sich auch die beteiligten Schüler aus den drei Schulen eingefunden.

Strube drückte seine Begeisterung für die Idee aus, Schüler in das Vorhaben einzubeziehen, Kunst in den Gartenträume-Parks stärker erlebbar zu machen. „Ihr werdet künftig ganz anders auf die Objekte auf der Herrenbreite schauen und sagen können, dass der Mond irgendwie auch euer Mond ist“, sagte er.

Über die Höhe der Fördermittel bewahrt die Stiftung wie gewöhnlich bei solchen Übergaben Stillschweigen, um keine Neiddiskussion aufkommen zu lassen. „Aber ich denke, Frau Kramer wird sich freuen“, sagte er nur. Diese quittierte die Aussage mit einem Lächeln.

Schüler besuchen Moritz Götze in seinem Atelier in Halle

Schon am kommenden Montag und Dienstag werden die Schüler Moritz Götze in seinem Atelier in Halle besuchen und mit seiner Hilfe eigene Kunstobjekte aus Emaille herstellen, die anschließend in einer „Kunstkammer“ in der Nähe des Mondes öffentlich zugänglich sein werden.

„Wir freuen uns sehr, dass sich der vielbeschäftigte Künstler die Zeit nimmt, mit den Kindern zu arbeiten“, sagt Kramer. Darüber hinaus werden die Schüler eine Stadtführung zum Thema „Mond - Olearius - Globus“ erarbeiten.

Mit der eigentlichen Arbeit am Mond wird es wohl im April losgehen. Das Innenleben sei nach Aussage von Götze erstaunlich gut erhalten, so dass „nur“ die Hülle erneuert werden muss. (mz)