Grundschule: Grundschule Pfeilergraben Aschersleben: Kinder Eltern und Lehrer freuen sich über neue Turnhalle

Aschersleben - „Das ist die erste Sporthalle, die ich einweihe, in der keine Handballtore stehen“, bemerkte der Ascherslebener Oberbürgermeister Andreas Michelmann. Aber Schulleiterin Simone Brandt konnte den Präsidenten des Deutschen Handballbundes, der Michelmann auch ist, beruhigen:

Die Tore seien vorhanden, ständen aber noch im Geräteraum. Für die Einweihung wollte man eher die Atmosphäre einer Konzerthalle herrichten, erklärte Brandt.

Und das hatte seinen Grund: Für die Grundschule Pfeilergraben ist die neue Sporthalle, die nach einjähriger Bauzeit am Montagvormittag offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde, nämlich mehr als nur das neue Domizil für den Sportunterricht. Der Neubau kann gleichzeitig als Aula und Konzerthalle genutzt werden.

Auch Probenarbeit und besondere Veranstaltungen wie Einschulungen, Weihnachtsfeiern und Konzerte können hier stattfinden. Das sei so gewollt und passe zur musischen Ausrichtung der Schule, freute sich die Schulleiterin. Sie sei jedenfalls überglücklich.

Das gut halbstündige Eröffnungsprogramm, das die Schüler und Lehrer auf die Beine gestellt hatten, entsprach dann auch dieser Maxime – mit Musik, Tanz und Gesang. Sogar die Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck war mit von der Partie.

Unter Leitung von Chefdirigent Gerard Oskamp spielte das Orchester Klassisches von Carl Christian Agthe - aber auch Jazziges. Dabei stand schnell fest, die Akustik ist außergewöhnlich gut. „Das hätte ich so nicht erwartet“, bestätigte auch der Kantor der evangelischen Kirche in Aschersleben, Thomas Wiesenberg.

Trotz der vielfältigen Möglichkeiten, die die neue Halle bietet, wird hier der Sportunterricht im Mittelpunkt stehen. Immerhin mussten die Grundschüler dafür jahrelang zu Fuß bis in die Sporthalle des Bildungszentrums Bestehornpark laufen.

Der aus dem Jahr 1980 stammende Vorgängerbau der Sporthalle der Grundschule Pfeilergraben war schließlich marode und konnte bereits seit rund vier Jahren nicht mehr genutzt werden. Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte ergeben, dass eine Sanierung der alten Halle nur mit großem Aufwand möglich gewesen wäre.

Aufgrund der geringen Größe wären allerdings auch nach einer Sanierung die Nutzungsmöglichkeiten sowohl hinsichtlich der sportpädagogischen als auch der außerschulischen Nutzung stark eingeschränkt geblieben. Deshalb hatte sich die Stadt für den Abriss der alten Turnhalle und einen Ersatzneubau entschieden, der allen Anforderungen einer modernen Sportstätte erfüllen soll.

Wie schlimm es um den Zustand der alten Sporthalle stand, und wie schließlich die Fortschritte am Neubau vor sich gingen, konnten die Eröffnungsgäste per Fotos auf einer Leinwand verfolgen. Glücklich mit der Fertigstellung der neuen Sporthalle ist auch Gemeinde-Elternratsvorsitzende Marco Kiontke.

Wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil er der Schule persönlich verbunden ist. „Ich habe als Schüler die alte Sporthalle kennengelernt, jetzt mein Sohn die neue“, sagt Kiontke.

Der Bau der neuen Halle wurde übrigens zu 100 Prozent aus dem sogenannten Förderprogramm Stark des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Die Halle misst 15 mal 27 Meter und ist 5,5 Meter hoch.

Neben zwei Umkleideräumen mit den dazugehörigen Sanitärbereichen gibt es auch einen Lehrerraum, ein Behinderten-WC mit behindertengerechter Dusche, einen Technik- und Putzmittelraum sowie einen Geräteraum und ein Stuhllager. Außerdem wurde eine Klapptribüne, auf der rund 120 Schüler Platz finden, eingebaut. (mz)