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Großes Mosaik aus Erinnerungen

Von Rita Kunze 11.04.2005, 15:12

Quedlinburg/MZ. - "Durch meine Brille. Quedlinburger Erinnerungen" enthält genau 101 Episoden. Damit sind auch fast alle Manuskripte im Buch erfasst, die bei den beiden Frauen eingegangen sind. Vor einem guten halben Jahr hatten sie einen Aufruf gestartet; Quedlinburger und ehemalige Einwohner sollten in ihren Erinnerungen kramen und Geschichten zu Papier bringen, die sie mit der Stadt verbinden. Eine Auswahl von Texten hatte die Mitteldeutsche Zeitung in der Vorweihnachtszeit bereits veröffentlicht.

"Die Autoren haben ihre Erinnerungen in unterschiedlichem Maß preisgegeben", sagt Frau Wurlitzer. Eine Gratwanderung, die jeder für sich selbst entscheiden musste. Das macht auch die Vielfalt des Buches aus: "Wir wollten jedem seinen Schreibstil lassen", begründen die Herausgeberinnen. "Ein Stil wie aus einem Guss hätte das Buch kaputtgemacht." So stellten die Lektorinnen beim Bearbeiten der Manuskripte nicht gar zu strenge Regeln auf. Die Schere kam nur zum Einsatz, um die zum Teil weit verzweigten Gedanken im vorgeschriebenen Zeilenmaß zu halten - "sonst wäre das Buch explodiert".

Leicht war das nicht, denn mit den Autoren sind viele persönliche Kontakte entstanden und gewachsen. Die beiden Herausgeberinnen hatten sich nicht allein auf die Wirkung eines Aufrufs in der Zeitung verlassen. Sie sprachen die potentiellen Autoren auch persönlich an. Und die wiederum gaben ihre schriftgewordenen Erinnerungen manches Mal sogar persönlich ab, erinnert sich Grit Wurlitzer. "Denn das ist ja ein Stück Leben, was sie weggeben."

Die Adventszeit hatte dabei wohl besonderen Einfluss. Die Zeit der Besinnung war für viele der Autoren Zeit des Schreibens. Jeden Tag hatten Grit Wurlitzer und Anka Brüggemann neue Post: "Das war mein schönster Adventskalender", erinnert sich Grit Wurlitzer.

Aus der Vielzahl der Manuskripte ist nun - auch mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Quedlinburg - ein handfestes Buch geworden, das am Sonnabend, 23. April, um 18.30 Uhr im Hotel "Quedlinburger Stadtschloss" der Öffentlichkeit präsentiert wird. Der Abend wird moderiert von Arnold Hofheinz und musikalisch begleitet von der Kreismusikschule.